17.12.2015

Spaß an der Schule dank „Gewaltfrei Lernen“

Klosterkammer unterstützt Projekt seit 2013 mit rund 40.000 Euro

Überzeugten sich davon, wie Björn Rudolph aus dem „Gewaltfrei Lernen“-Team, Erstklässlern der Grundschule Lüneburger Damm Selbstbehauptung vermittelte: Rektorin Elisabeth Holtkamp, Schulsozialarbeiter Florian Wottel, Oliver Henneke, Gründer und Vorstand des Fördervereins Gewaltfrei Lernen, und Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas (von links).
Foto: Klosterkammer/Jessica Lumme

Selbstbehauptung vermitteln und so Konflikten vorbeugen – das ist das Konzept des Fördervereins „Gewaltfrei Lernen“. An zwölf Grundschulen in Niedersachsen hat die Klosterkammer Hannover das Projekt seit 2013 mit insgesamt rund 40.000 Euro gefördert. Jüngstes Beispiel ist die Grundschule Lüneburger Damm im hannoverschen Stadtteil Groß Buchholz.

„Wir unterstützen ‚Gewaltfrei Lernen‘ an Schulen in einem sozial herausfordernden Umfeld. Wenn man frühzeitig fördert, schafft man einen Wert, der weit in das Leben reicht“, sagte Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, bei einem Termin in der Grundschule Lüneburger Damm am 17. Dezember 2015, bei dem die Beteiligten das Projekt vorstellten. Die Grundschule Lüneburger Damm hat bereits zum zweiten Mal an „Gewaltfrei Lernen“ teilgenommen und plant auch für das kommende Jahr wieder Konflikttraining. Neben der Klosterkammer haben auch Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket sowie der Förderverein der Schule zur Finanzierung des Projektes in Groß Buchholz beigetragen.

Rund 360 Schülerinnen und Schüler gehen derzeit in eine der 17 Klassen der offenen Ganztagsschule. Einzugsgebiet ist neben dem Heideviertel der Roderbruch mit hohem Migrationsanteil und Familien, die an der Armutsgrenze leben. Etwa ein Viertel von ihnen ist auf staatliche Leistungen angewiesen. „Außerdem haben wir viele alleinerziehende Eltern“, sagte Rektorin Elisabeth Holtkamp. An der Grundschule Lüneburger Damm kommt es ebenso wie an vielen anderen Schulen zu Konflikten. „Es gibt Beleidigungen und Provokationen, aber auch Übergriffe, bei denen geschlagen und getreten wird“, erläuterte Schulsozialarbeiter Florian Wottel.

An dieser Stelle setzt das Projekt des Fördervereins „Gewaltfrei Lernen“ an. Alle am Bildungsprozess Beteiligten bekommen Tipps und Maßnahmen gezeigt, um besser mit Konflikten umgehen zu können. Das Konzept kombiniert Schulungsinhalte aus der Sportpädagogik und Sonderpädagogik, der Gewaltprävention und Mediation, dem Bewegungstheater, der ganzheitlichen Entwicklungsförderung und der Selbstverteidigung. Es vermittelt wortstarke Selbstbehauptung und körperlich geschickte Reaktionen für die häufigsten Konflikte mit Gleichaltrigen als sinnvolle Verhaltensalternativen zum Schlagen und Beleidigen.

Bestandteile eines Projektes „Gewaltfrei Lernen“ sind eine sogenannte Grundausbildung á sechs Unterrichtsstunden sowie eine Nachschulung á zwei Unterrichtsstunden. Die Lehrkräfte, Betreuerinnen und Betreuer erhalten zwei Fortbildungen á drei Unterrichtsstunden. Auch den Eltern werden an mindestens einem Elternabend zahlreiche Erziehungstipps nahegelegt, die ihre Kinder in einem sinnvollen Umgang mit Konfliktsituationen bestärken helfen. (jl)