17.02.2023

Schlüsselübergabe im Kloster Lamspringe

Gemeinde Lamspringe und Klosterkammer feiern Abschluss umfangreicher Bauarbeiten / Großes Interesse an Führungen

Andreas Humbert, Bürgermeister von Lamspringe, und Andreas Hesse, Direktor der Klosterkammer, bei der Schlüsselübergabe (von links). Foto: Harald Koch.

Den symbolischen Schlüssel für die neuen Räume der Gemeindeverwaltung Lamspringe im ehemaligen Kloster hat Andreas Hesse, Direktor der Klosterkammer, am 17. Februar 2023 an Bürgermeister Andreas Humbert übergeben.

Nach rund vier Jahren Bauzeit steht der Einzug der 20 Mitarbeitenden verschiedener Ämter kurz bevor. Für zeitgemäße Arbeitsbedingungen der Verwaltung sind der Konventflügel neu organisiert und auf rund 650 Quadratmetern zehn Einzel- und vier Doppelbüros, zwei Teeküchen und Sanitäranlagen hergerichtet worden. Ein neues Treppenhaus mit ebenerdigem Zugang und Aufzug sorgt für Barrierefreiheit. Seit 2019 laufen die Arbeiten in der barocken Klosteranlage, nun ist der zweite Bauabschnitt abgeschlossen. Bisher hat die Klosterkammer rund 2,7 Millionen Euro investiert.  

„Wir freuen uns darauf, am 27. Februar 2023 in neuen Räumen zu starten. In öffentlichen Bereichen wird Internetzugang per WLAN zur Verfügung stehen. Von der Modernisierung und Barrierefreiheit profitieren die Beschäftigten sowie Besucherinnen und Besucher“, sagte Andreas Humbert, der als Bürgermeister die Gemeindeverwaltung Lamspringe leitet. Das denkmalgeschützte Gebäude bietet zukünftig Platz für Aktivitäten der Verwaltung sowie Initiativen und Unternehmen, Kunst und Kultur. Die Touristinformation behält ihren Sitz im Mühlenhaus am Klosterpark.   

Nach der Schlüsselübergabe führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klosterkammer rund 150 Interessierte in sechs Gruppen durch den sanierten Bereich. Aufgrund der großen Nachfrage waren die Termine bereits zwei Wochen vorher ausgebucht.

Von oben betrachtet: Eine Frau steht auf der untersten Stufe einer Holztreppe und erklärt während einer Führung einer Gästegruppe die Sanierung im ehemaligen Kloster Lamspringe.

Baudezernentin Christina Lippert (Mitte) führte eine Gruppe durch den modernisierten Bereich des ehemaligen Klosters Lamspringe. Foto: Harald Koch

Das ehemalige Benediktinerkloster, errichtet in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gehört als eines von rund 500 Gebäuden zum Besitz des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (AHK), den die Klosterkammer Hannover verwaltet. Teil des Ensembles sind die katholische Kirche St. Hadrian & Dionysius sowie das verpachtete Klostergut. Mit der Gemeindeverwaltung Lamspringe hat die Klosterkammer einen langjährigen Mietvertrag abgeschlossen. „Wichtig für den Erhalt historischer Gebäude ist eine dauerhafte Nutzung. Wir sind froh, mit der Gemeindeverwaltung einen verlässlichen Partner zu haben“, erläuterte Andreas Hesse, Direktor der Klosterkammer. Er betonte: „Den umfangreichen Bauunterhalt leisten wir aus den Erträgen des AHK, dies sind zu großen Teilen Einnahmen aus Erbbaurechten. In Lamspringe und Umgebung haben wir 102 Erbbaurechte vergeben – so bleiben Erträge, die wir hier erwirtschaften, auch in der Region.“

Bei der Planung stand im Mittelpunkt, Barrierefreiheit herzustellen, die Flucht- und Rettungswege zu optimieren und die Technik auf den aktuellen Stand zu bringen. Aus denkmalpflegerischer Sicht war entscheidend, die Zeitschichten des Klosters erlebbar zu machen. Christina Lippert, Dezernentin der Abteilung für Bau- und Kunstpflege der Klosterkammer, erklärte: „Der Entwurf arbeitet mit seinen Gestaltungselementen die überkommenen barocken Grundstrukturen und Überformungen des 19. Jahrhunderts heraus und macht das historische Gefüge sichtbar. Auch dank der modernen Einbauten ermöglicht er eine zeitgemäße Nutzung des Klosters.“ In einem nächsten Schritt ist geplant, den mittleren Teil des Konventflügels, den sogenannten Mittelrisalit, zu sanieren und weitere anmietbare Flächen anzubieten. Vorbereitungen für diese Bauarbeiten beginnen voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres. (lah)