24.08.2017

Klosterforsten: Kalkung im Revier Garlstorfer Wald

Gegen Boden-Versauerung: Hubschrauber startet am 28. August 2017 / Waldbesucher werden einen Monat lang um Vorsicht gebeten

Waldkalkung 2016: Im Stiftsforstbetrieb Ilfeld war ein Hubschrauber Ende vergangenen Jahres im Einsatz. Foto: Constantin von Waldthausen

Die Klosterforsten lassen ab dem 28. August 2017 auf einer Fläche von rund 1.350 Hektar Kalk mit einem Hubschrauber über dem Revier Garlstorfer Wald verteilen. Die Waldflächen liegen in den Forstorten Toppenstedter Wald, Ahrwald, Lübberstedter Spann und Gellerser Anfang. „Die Arbeiten nehmen insgesamt bis zu einen Monat in Anspruch, wobei wir in jedem Forstort einige Tage tätig sein werden“, erklärt Jürgen Purschwitz, zuständiger Revierleiter der Klosterforsten. An den Haupteingängen zu den entsprechenden Waldstücken wird mit Schildern auf die laufenden Arbeiten hingewiesen und das Betreten entsprechend der Sicherheitsvorschriften untersagt.

Über dem Wald wird der gemahlene Stein Dolomit ohne Zusätze verteilt. Ziel der Waldkalkung ist es, der sogenannten Versauerung des Bodens entgegenzuwirken. Das Sinken des pH-Werts im Waldboden kann sich negativ auf das gesamte Ökosystem auswirken. Der Kalk neutralisiert die über Niederschläge eingetragenen Säuren. Die passende Zusammensetzung an Nährstoffen im Waldboden ist Voraussetzung für ein gutes Wachstum der Bäume und Pflanzen. Außerdem hat der Boden eine Filterfunktion für das Grundwasser.

„Wir haben 2016 bereits eine Kalkung im Stiftsforstbetrieb Ilfeld durchgeführt, nun starten wir in unseren elf niedersächsischen Klosterrevierförstereien mit diesen Kompensationsmaßnahmen“, sagt Constantin von Waldthausen, Leiter der Klosterforsten, und fügt hinzu: „Die aktuelle Kalkung kostet rund 400.000 Euro. Die Kosten werden weitgehend mit öffentlichen Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe (GAK) gefördert.“

Waldböden sind unterschiedlich zusammengesetzt und bewachsen, deshalb werden der pH-Wert sowie die Nährstoffzusammensetzung überprüft und Flächen mit hohem Säuregehalt bestimmt. In diesem Fall handeln die Klosterforsten auf Empfehlung des Niedersächsischen Forstplanungsamtes und nach Prüfung des Landkreises Harburg. Sensible Bereiche wie Naturschutz- und Wasserschutzgebiete sind inklusive Pufferzonen bewusst von der Kalkung ausgenommen, weil nährstoffarme Standorte für einige Pflanzen und Insekten kostbaren Lebensraum bieten. Von den Standortfaktoren hängt es ab, ob und wie häufig Waldkalkungen als Kompensation durchgeführt werden. Seit den 1980er-Jahren wird in Deutschland Kalk über Waldflächen verteilt. Damals ermittelten Wissenschaftler hohe Säureanteile im Boden als eine Ursache des Waldsterbens. (lah)