17.11.2017
Tagespflege im Stadtteil Marienwerder kommt an
Klosterkammer präsentierte neue Räume für Diakoniestationen Hannover
Ein weiterer Meilenstein im Umbau des Klosters Marienwerder zu einem Ort des selbstbestimmten Wohnens im Alter ist erreicht: Das ehemaligen Pfarrhaus ist zur Tagespflegeeinrichtung umgebaut worden. Am 16. November 2017 stellte die Klosterkammer ihr Projekt vor.
Seit 2016 hat die Klosterkammer-Bauabteilung das ehemalige Pfarrhaus der ev.-luth. Kirchengemeinde Marienwerder saniert und für die Nutzung als Tagespflegeeinrichtung erweitert. Seit Februar 2017 haben die Diakoniestationen Hannover gGmbH als Betreiber dort die neue Tagespflege aufgebaut. Heute können in der Einrichtung bis zu 25 Personen von 8 bis 16 Uhr betreut und gepflegt werden. Mit den im Gebäude eingerichteten Gemeinschaftsräumen ist es zu einem wichtigen Treffpunkt im Stadtteil geworden.
Am 16. November 2017 präsentierte die Klosterkammer die neuen Räume der Tagespflege-Einrichtung und stellte das Umbauprojekt vor. „Wir haben die Anforderungen der Pflegekräfte in intensiver Zusammenarbeit umgesetzt. Ein besonderer Aspekt bei der architektonischen Gestaltung war die Integration von Innen und Außen. Große Fensterflächen, eine ausgeklügelte Ein- und Ausgangskonzeption sowie ein Therapiegarten prägen das Erscheinungsbild der Einrichtung“, erklärte Dr. Tim Wameling, Dezernent der Abteilung Bau- und Kunstpflege der Klosterkammer Hannover, das bauliche Konzept. „Unsere Gäste fühlen sich hier sehr wohl und das gesamte Team ist sehr zufrieden mit dem Umbauergebnis“, sagte Petra Romaus, Leiterin der Tagespflege. Oberstes Ziel sei es, die soziale Kompetenz der Menschen zu fördern, die täglich zu ihnen kommen. „Dafür nehmen wir uns Zeit. Ob im Gymnastikraum, beim gemeinsamen Kartoffeln schälen, Plätzchen backen, Spaziergängen oder in den Spielegruppen.“
Das Kloster Marienwerder ist als Alterswohnsitz für weibliche Bewohnerinnen gedacht. Die Plätze stehen in erster Linie den Konventualinnen der von der Klosterkammer unterstützten Klöster sowie den Kapitularinnen der Stifte zur Verfügung. Die Angebote zur Tagespflege richten sich neben Personen aus dem Stadtteil Marienwerder auch an die Bewohnerinnen des Klosters. „Menschen werden unterschiedlich alt und manche brauchen dabei eine Anleitung“, so Rosemarie Meding, Äbtissin des Klosters. Eine der Kloster-Bewohnerinnen nimmt das Angebot der Tagespflege wahr. „Seitdem sie dort ist, merken wir positive Veränderungen, weil sie mehr gefördert wird“, betonte sie.
Seit 2013 hat die Klosterkammer bereits knapp vier Millionen Euro in die Sanierung des Klosters Marienwerder und benötigter Gebäude investiert. Das Gemeindehaus ist umgebaut. Es sind bereits sechs Wohnungen im Ostflügel eingerichtet und bezogen und das Gärtnerhaus ist zu einem Wohn- und Gästehaus im Niedrigenergiehausstandard umgebaut worden. Viele Bereiche im Kloster wurden technisch auf den neuesten Stand gebracht und der Friedhof umfassend saniert.
„Weil wir uns in Marienwerder mit einem modernen Konzept dem Thema Älterwerden widmen, sind diese umfangreichen Bauarbeiten über viele Jahre hinweg notwendig. Wir freuen uns darüber, dass die Bewohnerinnen des Klosters und Anwohner aus Marienwerder bereits heute davon profitieren“, sagte Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas.
„Diese Einrichtung ist dank der Klosterkammer ein richtiges Vorzeigeprojekt zum Thema ,Wie möchte ich alt werden‘ geworden“, unterstrich Rainer Müller-Brandes, Geschäftsführer der Diakoniestationen gGmbH.
Nach der Einrichtung der Räume für die Tagespflege geht es in den kommenden Jahren weiter mit dem Umbau: Derzeit ist der Südflügel in Arbeit, im Jahr 2018 folgt der Westflügel des Klosters. Ende 2018 werden insgesamt 18 neue Wohnungen und Appartements fertiggestellt sein. Danach werden der Nordflügel und die Fassade der Kirche saniert. Ebenso geplant ist eine Sanierung des östlichen Seitenflügels des Klosters mit weiteren zehn Wohnungen.
Zusätzlich hat die Klosterkammer ein Projekt der Diakoniestationen Hannover gGmbH mit 45.000 Euro gefördert: einen Therapiegarten mit Hochbeeten, Apfelbäumen, Johannis- und Himbeersträuchern, einer Streublumenwiese, einem Bewegungsparcours und Fitnessgeräten. Der generationsübergreifende Treffpunkt wird allen Interessierten aus dem Stadtteil Marienwerder offenstehen, Kooperationen mit einem Kindergarten und einer Schule sind angestrebt. (ina/lah)