12.10.2017

Deutsch für Anfänger: Studierende unterstützen Geflüchtete

Klosterkammer fördert Sprachlernprojekt der Universität Hildesheim mit 35.000 Euro

Eine Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen sitzt in einem Klassenraum um einen Tisch herum.

Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas (3. v. hinten rechts) zu Besuch in einer Sprachlernklasse der Walter-Gropius-Berufsschule.
Foto: Universität Hildesheim

An zwei Schulen in Hildesheim unterrichten Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache mit Hilfe von Studierenden Geflüchtete. Ziele sind eine gute Betreuung im Sprachunterricht und, dass sich die angehenden Lehrerinnen und Lehrer der Universität Hildesheim qualifizieren.

An allen acht Universitäten in Niedersachsen, die Lehrkräfte ausbilden, ermöglicht das Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit unterschiedlichen Förderern diese Sprachlernprojekte – eines davon an der Universität Hildesheim. Die zwei Hauptziele sind die Qualifizierung von Lehramtsstudierenden für den Sprachunterricht für Geflüchtete und die konkrete Verbesserung des Sprachunterrichts am jeweiligen Standort. Weitere Förderer in Hildesheim für das Projektjahr 2017 sind die Klosterkammer Hannover und die Lotto-Sport-Stiftung.

Das Vorhaben ist eine Reaktion auf die besonderen Anforderungen der Integration von Geflüchteten in Niedersachsen. In Hildesheim profitieren davon sieben sogenannte SPRINT-Klassen, die Abkürzung steht für Sprach- und Integrationsprojekt für jugendliche Flüchtlinge, und fünf Sprachlernklassen an der Walter-Gropius-Berufsschule sowie zwei Sprachlernklassen an der Grundschule Nord.

Gruppen von hauptsächlich Lehramtsstudierenden bieten unter Anleitung einer Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache den Ergänzungsunterricht an. Wegen des höheren Betreuungsschlüssels können sie auf den individuellen Hilfebedarf eingehen. Pro Jahr nehmen etwa 120 Studierende der Universität Hildesheim teil und erwerben ein Zertifikat, das sie zur Arbeit in Sprachlernklassen niedersächsischer Schulen berechtigt.

Bei einem Besuch in der Walter-Gropius-Berufsschule am 27. September 2017 konnte sich Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas ein Bild von dem Unterricht in einer der Sprachlernklassen machen. „Ich bin beeindruckt von Engagement der Studierenden und der Lernenden. Dass beide Seiten davon profitieren, macht dieses Sprachlernprojekt zu etwas Besonderem“, sagte Hans-Christian Biallas. Es wird angestrebt, das Projekt ab 2019 in das Lehramtsstudium der Universität Hildesheim einzubinden.

Die Klosterkammer fördert seit 2015 vermehrt Projekte zur Integration von geflüchteten Menschen und reagiert damit auf den erhöhten Bedarf. Häufig geht es dabei um den Erwerb der deutschen Sprache. Waren es 2015 noch 17 geförderte Vorhaben, so stieg die Anzahl im Folgejahr auf 27 geförderte Projekte. (lah)