05.02.2014
Musikalische Früherziehung mit Leib und Seele
Die Klosterkammer unterstützt seit August 2013 ein Projekt in 50 evangelischen Kindertagesstätten mit 25.000 Euro
Wie gut die Kinder den Indianertanz beherrschen, zeigte eine Gruppe der Evangelisch-lutherischen Kindertagesstätte Nazareth am 5. Februar 2014. Die Besucher konnten sich davon überzeugen, dass die Mädchen und Jungen nach einem halben Jahr Übung Melodien, Instrumente und Bewegungsabläufe erlernt haben. Sie sangen, klatschen, trommelten und tanzten gemeinsam mit der Gesangslehrerin und Musikpädagogin Alexandra Dieck. Seit August des vergangenen Jahres ist die Lehrkraft der Musikschule Hannover einmal pro Woche in der Tagesstätte, um das Interesse an Klängen und Rhythmus zu vermitteln. Das Konzept ist auf zwei Jahre angelegt, wobei in der Zeit auch die Beschäftigten der teilnehmenden Einrichtungen geschult werden.
Dass die Unterstützung einer Musikpädagogin sehr wertvoll ist, bestätigte Claudia Burlager. Sie ist Erzieherin in der Kindertagesstätte Nazareth und von Beginn an in die Arbeit eingebunden. „Wir sind voller Dankbarkeit, an dem Projekt teilnehmen zu können.“ Insgesamt 34 Kinder der Einrichtung können – in zwei Gruppen aufgeteilt – dabei sein. Diese tragen die Lieder und Rhythmusspiele an die anderen Kinder weiter. Klaus Bredl, Geschäftsführer des Landesverbandes Niedersächsischer Musikschulen, erläuterte, dass die Hälfte der erforderlichen Mittel des Projektes zur musikalischen Früherziehung vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur aufgebracht werden. Die restlichen 50 Prozent werden entweder durch die Träger der beteiligten Tagesstätten beziehungsweise Grundschulen oder Sponsoren finanziert. Für ein tolles Signal hält er es, dass sich die Evangelisch-lutherische Landeskirche als Träger sowie die Klosterkammer Hannover und die Hanns-Lilje-Stiftung an der Unterstützung von insgesamt 50 Einrichtungen beteiligen. Die zusätzliche Weiterbildung der Pädagogen sorgt für eine Verankerung des Konzeptes in den teilnehmenden Einrichtungen.
Das Projekt habe mit seinem Ansatz zur Entwicklung religionspädagogischer und kulturvermittelnder Aspekte überzeugt, sagte Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas. Die musikalische Früherziehung erfülle eine Aufgabe, die in einer sich wandelnden Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich geleistet werde: „Deshalb unterstützt die Klosterkammer Hannover diese Arbeit gerne mit 25.000 Euro.“ Welche Auswirkungen diese Bildungsarbeit auf die Persönlichkeitsentwicklung haben kann, ergänzte Dr. Klaus Grünwaldt, Oberlandeskirchenrat der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers: „Es unterstützt die Integration der Kinder in eine Gruppe, stärkt und ermutigt sie.“ (lah)