Radfahren und beten: Kloster Frenswegen richtet Herberge und Kapelle für Pilger ein

Klosterkammer Hannover vergibt mehr als 250.000 Euro für 13 kirchliche, bildungsbezogene und soziale Projekte

Der Zuwendungsausschuss der Klosterkammer Hannover hat über eine Förderung von insgesamt mehr als 250.000 Euro für 13 Vorhaben positiv entschieden. Darunter sind drei Projekte, die verschiedene Bedürfnisse unserer Zeit adressieren:

Als „Beten mit den Füßen“ wird das Pilgern auch umschrieben. Es verbindet Einkehr, Austausch mit Gleichgesinnten, Bewegung sowie Naturerlebnis und ist sehr beliebt. Modern gedacht, funktioniert das auch auf dem Rad: Das Kloster Frenswegen in Nordhorn ist seit 50 Jahren eine ökumenische Stiftung mit Bildungs- und Beherbergungsbetrieb. Es liegt nicht an einer der bekannten Pilgerrouten, trotzdem soll die ursprünglich als Backhaus zum Gesamtensemble gehörende denkmalgeschützte Hofstelle zu einer Pilgerherberge mit zehn Betten, kleiner Kapelle und Pilgergarten umgebaut werden. Die Idee ist, die zahlreichen bereits vorhandenen Radwanderwege in Kooperation mit örtlichen Tourismusverbänden als Pilgerradwege zu gestalten. Die Klosterkammer fördert die Ausstattung der Pilgerherberge und Kapelle mit 40.000 Euro.

Die Ausstellung „80 Jahre Kriegszerstörung in Hildesheim“ soll ab dem 21. März 2025 für mindestens drei Monate im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim gezeigt werden und ist ein wichtiger Baustein der Gedenkveranstaltungen der Stadt Hildesheim. Sie leistet einen Beitrag zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt durch die Bombardierungen vor 80 Jahren und setzt gleichzeitig ein Zeichen gegen gesellschaftliche Polarisierung und für Demokratie. Die museumspädagogische Vermittlung bietet den Schülerinnen und Schülern eine Reise durch die Zeit zur Klärung der Bedeutung der Vergangenheit für die Zukunft. Mit 10.000 Euro unterstützt die Klosterkammer das Vorhaben.

Der Caritasverband für Stadt und Landkreis Goslar baut ein Soziales Anlaufzentrum im Goslarer Stadtteil Unteroker auf. Unteroker gilt als Stadtteil mit vielen Herausforderungen: niedriger Ausbildungsstand, geringes Einkommen, hohe Arbeitslosigkeit und Migrationsgeschichte vieler Einwohnerinnen und Einwohner. Das Soziale Anlaufzentrum soll Angebote für Mütter, Jugendliche und Familien, Hilfe bei Antragsstellungen beispielsweise für Pflegeversicherungsanträge, Beratung des Sozialdienstes des Landkreises Goslar sowie einen Treff mit Sprachcafé bündeln. Die Klosterkammer stellt 22.500 Euro Förderung für den Aufbau des Zentrums zur Verfügung.  

Weitere geförderte Projekte:

Präsentation der Klöster und Stifte auf dem Markt der Möglichkeiten beim Evangelischen Kirchentag in Hannover 2025; Antragstellerin: Stift Börstel, Berge; Fördersumme: 19.880 Euro

Sanierung der St.Pancratii-Kirche in Solschen; Antragstellerin: Ev.-luth. St. Pancratii Kirchengemeinde Solschen, Ilsede; Fördersumme: 30.000 Euro

Kirchdachsanierung St. Josef in Bolzum; Antragstellerin: Katholische Pfarrgemeinde St. Bernward, Lehrte; Fördersumme: 30.000 Euro

Restaurierung der Brond-de-Grave-Winter-Orgel von 1860 in der Johann-Heinrich-Leiner-Kirche; Antragstellerin: Ev.-luth. Johann-Heinrich-Leiner-Kirche, Großefehn; Fördersumme: 11.500 Euro

Rettung der Grabkapelle Waake, II. Bauabschnitt: Innenraumsanierung; Antragstellerin: Freunde und Förderer des Denkmals Rittergut Waake e. V.; Fördersumme: 10.000 Euro

9. Morgenland Akademie - Summer-Music-Camp; Antragstellerin: Gesellschaft der Freunde Morgenland Festival Osnabrück e. V.; Fördersumme: 13.000 Euro

Anschaffung von Waldhörnern und Schlagzeugen; Antragstellerin: Michelsen macht Musik e. V., Hildesheim; Fördersumme: 5.000 Euro

Ankommen bei Quilisma - Förderung der sprachlichen und gesellschaftlichen Integration von Geflüchteten in Deutschland; Antragstellerin: Quilisma e. V., Springe; Fördersumme: 15.000 Euro

Zweites Projektjahr von Durchblick – Bildung macht stark; Antragstellerin: Ev. Verein Bildung und Dialog e. V., Göttingen; Fördersumme: 24.000 Euro

Die Stimme erheben 2; Antragstellerin: Gruppe Soziale Selbsthilfe gGmbH, Hannover; Fördersumme: 20.000 Euro

Fragen beantwortet gerne Dr. Stephan Lüttich, Leiter der Abteilung Förderungen der Klosterkammer Hannover, unter Telefon 0511 34826-311.

Eine Liste der geförderten Projekte ist im Internet zu finden unter: www.klosterkammer.de/foerderungen/gefoerderte-projekte/2024/

Klosterkammer Hannover
Die Klosterkammer verwaltet das Vermögen von vier öffentlich-rechtlichen Stiftungen, die aus ehemals kirchlichem Vermögen entstanden sind. Aus den Erträgen unterhält die Klosterkammer mehr als 800 Gebäude, viele davon sind Baudenkmale, und rund 12.000 Kunstobjekte. Weitere Mittel aus den Erträgen in Höhe von rund zweieinhalb Millionen Euro stellt sie pro Jahr für kirchliche, soziale und bildungsbezogene Maßnahmen in ihrem Fördergebiet zur Verfügung. Darüber hinaus betreut und unterstützt die Klosterkammer fünfzehn heute noch belebte evangelische Frauenklöster und Damenstifte in Niedersachsen.