Äbtissinnenwechsel im Kloster Ebstorf
Angela Geschonke wurde am 14. September offiziell in ihr Amt eingeführt / Erika Krüger entpflichtet
Angela Geschonke ist seit dem 1. August 2024 Äbtissin des Klosters Ebstorf. Am 14. September 2024 führte sie Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt in ihrer Eigenschaft als Landeskommissarin für die Lüneburger Klöster in ihr Amt ein und entpflichtete Amtsvorgängerin Erika Krüger. „Es ist mir gerade angesichts der vielen Spannungen in der Vergangenheit ein besonderes Anliegen, Frau Altäbtissin Krüger für ihre Verdienste um das Kloster Ebstorf zu danken. Frau Äbtissin Geschonke gratuliere ich zu ihrem neuen Amt und freue mich auf die Zusammenarbeit“, betonte Dr. Thela Wernstedt. Regionalbischöfin Marianne Gorka übernahm den kirchlichen Teil der Verabschiedung und Einführung, hielt die Predigt und segnete beide. Die Liturgie wurde von Pröpstin Wiebke Vielhauer und Pastorin Anne Stucke durchgeführt. Im Anschluss luden Angela Geschonke und Erika Krüger zu einem Empfang mit Imbiss und musikalischer Begleitung in der Propsteihalle des Klosters ein. Grußworte sprachen dort Landrat Dr. Heiko Blume, Samtgemeindebürgermeister Martin Feller und Bürgermeister Heiko Senking.
„Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich diese besondere Aufgabe als Äbtissin des Klosters Ebstorf nun übernehmen darf und gehe sie mit großem Respekt an“, sagte Angela Geschonke. Ihre Zukunftsaufgaben sieht sie darin, den Konvent zu vergrößern und neue Frauen für das Kloster zu gewinnen und darin, das Kloster wieder sichtbarer zu machen. Angebote für Pilgerinnen und Pilger möchte sie in die Klosterarbeit integrieren: Das Kloster Ebstorf liegt seit mehr als zehn Jahren an einem Jakobsweg, der „Via Scandinavica“. Außerdem möchte sie die im Kloster befindliche Ebstorfer Weltkarte bekannter machen. Bisher kann man diese nur im Rahmen einer Führung besichtigen.
Angela Geschonke, Fachwirtin im Tourismus, ist 62 Jahre alt und Mutter dreier erwachsener Kinder. Nach dem Abitur ließ sie sich bei einer großen Warenhauskette betriebsintern zur Abteilungsleiterin ausbilden, war zunächst in Bremen, Düsseldorf und dann in Hamburg tätig. 1991 zog sie mit ihrer Familie nach Ebstorf. Dort engagierte sie sich neben dem Familienleben in vielen Bereichen ehrenamtlich – auch in der Kirchengemeinde und als Gästeführerin im Kloster Ebstorf. Ab 2009 leitete sie die Tourist-Information vor Ort und war damit auch für die Vermarktung der Region und der Organisation von Veranstaltungen zuständig. In dieser Funktion arbeitete sie dann auch hauptberuflich mit dem Kloster Ebstorf und mit dem Bereich „Kirche im Tourismus“ im Haus kirchlicher Dienste zusammen.
Kloster Ebstorf
Das Kloster Ebstorf wurde im Jahr 1197 erstmalig urkundlich erwähnt. Aus dem ehemals katholischen Benediktinerinnenkloster entstand in Folge der Reformation ein evangelischer Konvent. Heute leben dort fünf Damen, so genannte Konventualinnen, in christlicher Gemeinschaft unter Leitung ihrer Äbtissin. Das Kloster ist vor allem wegen seiner berühmten Ebstorfer Weltkarte ein Anziehungspunkt für viele Besucherinnen und Besucher. Zu der Fülle an dortigen Kunstschätzen gehören auch die im vollständig erhaltenen Kreuzgang befindlichen Bauplastiken, die Glasfenster aus dem frühen 15. Jahrhundert und verschiedene Madonnenfiguren.
Klosterkammer Hannover
Die Klosterkammer verwaltet das Vermögen von vier öffentlich-rechtlichen Stiftungen, die aus ehemals kirchlichem Vermögen entstanden sind. Aus den Erträgen unterhält die Klosterkammer mehr als 800 Gebäude, viele davon sind Baudenkmale, und rund 12.000 Kunstobjekte. Weitere Mittel aus den Erträgen in Höhe von rund zweieinhalb Millionen Euro stellt sie pro Jahr für kirchliche, soziale und bildungsbezogene Maßnahmen in ihrem Fördergebiet zur Verfügung. Darüber hinaus betreut und unterstützt die Klosterkammer fünfzehn heute noch belebte evangelische Frauenklöster und Damenstifte in Niedersachsen, dazu gehört auch das Kloster Ebstorf.