Fakten zur Klosterkammer

Die grundlegenden Daten auf einen Blick: Hier erfahren Sie, wie die Klosterkammer Hannover aufgebaut ist und wie sie insbesondere mittels Einkünften aus Grundbesitz ihre erforderlichen Mittel erwirtschaftet.

Struktur und Besitz

Die Klosterkammer Hannover ist eine Landesbehörde, die ehemals klösterliches Vermögen in vier öffentlich-rechtlichen Stiftungen verwaltet:

  • Allgemeiner Hannoverscher Klosterfonds (seit 1818 verwaltet)
  • Domstrukturfonds Verden (seit 1893 verwaltet)
  • Hospitalfonds St. Benedikti Lüneburg (seit 1850 verwaltet)
  • Stift Ilfeld (seit 1823 verwaltet)

Die Klosterkammer finanziert sich vollständig selbst und ist nicht vom Landeshaushalt abhängig. Sie beschäftigt insgesamt rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Etwa die Hälfte im zentralen Dienstsitz Hannover und die andere Hälfte an den weiteren Standorten in Niedersachsen.

Sie hat fünf Abteilungen: Allgemeine Verwaltung, Liegenschaften, Bau- und Kunstpflege, Beteiligungsverwaltung sowie Förderungen/Klöster & Stifte.

Das Stiftungsvermögen besteht zu 95 Prozent aus Immobilien. Sie ist nach dem Land die größte Flächeneigentümerin und Waldbesitzerin in Niedersachsen mit einem Grundbesitz von 40.000 Hektar.

Die Klosterkammer hat ihren zentralen Dienstsitz in Hannover. Drei Klosterrentämter zur Verwaltung von Erbbaurechten und Liegenschaften befinden sich außerhalb von Hannover in Osnabrück, Lüneburg sowie Northeim. Die Verwaltung des Klosterkammerforstbetriebes, kurz Klosterforsten, ist in Sehnde/Ilten bei Hannover ansässig.

Erwirtschaftung von Erträgen

Erbbaurechte

Die Klosterkammer hat ihren Schwerpunkt in der Verwaltung von rund 16.700 Erbbaurechten und ist damit die größte Ausgeberin von Erbbaurechten in Deutschland.

Forstwirtschaft

Der Klosterkammerforstbetrieb, kurz Klosterforsten, bewirtschaftet die Forstflächen des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds von rund 25.000 Hektar in elf Klosterrevierförstereien. Der Stiftsforstbetrieb Ilfeld mit 1.600 Hektar Forstfläche wird von der Klosterforsten-Management GmbH bewirtschaftet. Insgesamt liegt die jährliche Produktion bei mehr als 170.000 Kubikmetern Holz.

Tochterunternehmen

Der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds ist an zehn privatrechtlichen Gesellschaften beteiligt, in sieben Fällen als Allein-, in drei als Mehrheitsgesellschafter:

  • LIEMAK Immobilien GmbH
  • LIEMAK IT GmbH
  • Cellerar GmbH
  • Klosterbrennerei Wöltingerode GmbH
  • Naturraum Oker gGmbH
  • Klosterforsten-Management GmbH
  • Maschinengemeinschaft Kleiner Deister Agrar GbR
  • Bioenergie Kleiner Deister GmbH
  • AHK Grundbesitzgesellschaft Siemensstraße mbH
  • AHK Nachhaltigkeits GmbH

Verwendung von Erträgen

Die Klosterkammer ist verantwortlich für den Erhalt von mehr als 800 Gebäuden, viele davon sind Baudenkmale, und rund 12.000 Kunstobjekten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • fünfzehn belebte evangelische Frauenklöster und Damenstifte in Niedersachsen, dies sind fünf Calenberger Klöster in Barsinghausen, Mariensee, Marienwerder, Wennigsen und Wülfinghausen sowie sechs Lüneburger Klöster in Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Medingen, Walsrode und Wienhausen – darüber hinaus vier Stifte.
  • 43 Kirchen, Dome und Kapellen sowie 18 Klostergüter – eines darunter ist selbst bewirtschaftet. Sie unterstützt rund 50 Kirchengemeinden beider christlicher Konfessionen in Niedersachsen.

Übernommen werden unter anderem Personalkosten und Bauunterhalt in Höhe von rund sieben Millionen Euro pro Jahr.

Freiwillige Leistungen

Die Klosterkammer fördert mit rund zweieinhalb Millionen Euro pro Jahr kirchliche, soziale und bildungsbezogene Projekte in weiten Teilen Niedersachsens sowie in einem kleinen Bereich Thüringens, dem Fördergebiet des Stifts Ilfeld.