14.04.2021
Neue Vielfalt entsteht auf dem Ilfelder Stiftsgelände
Abbrucharbeiten des alten Tagelöhnerhauses beginnen
Das denkmalgeschützte Tagelöhnerhaus auf dem ehemaligen Ilfelder Stiftsgelände hat „ausgedient“. Erbaut wurde es im Jahr 1876 durch die Klosterkammer Hannover, nun weicht es aus Gründen der Verkehrssicherheit, da es stark verschlissen und schon seit Jahren durch Notsicherungen im Kellerbereich gestützt wird.
„Das Haus steht wie die anderen Gebäude des ehemaligen Stiftsguts in Ilfeld seit mehr als 20 Jahren leer, wir haben leider keinen Nachnutzer gefunden und dürfen das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus nun mit Genehmigung des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege abreißen“, erläutert Dr. Tim Wameling, Dezernent der Bauabteilung der Klosterkammer Hannover.
Die Klosterkammer ist als Eigentümerin grundsätzlich für den Erhalt solcher Gebäude verantwortlich. „Erhalten bleibt der historische Dachstuhl, dieser wird zunächst zurückgebaut und eingelagert. Unser Plan ist es, den Dachstuhl wiederzuverwenden, möglichst für ein neues Gebäude, das im Rahmen des Nachnutzungskonzeptes entsteht, erläutert Dr. Tim Wameling. Für diesen Arbeitsschritt ist das Gebäude in der vergangenen Woche eingerüstet worden. Ab Mai 2021 wird der noch verbleibende Gebäudeteil abgeräumt. „Hierfür muss ein Teil der Gutsstraße gesperrt werden, wir bitten die Anwohner und Passanten um Verständnis“, betont Dr. Tim Wameling.
Auf dem Gelände des ehemaligen Stiftsgutes wird im ehemaligen Verwalterhaus eine Kindertagesstätte entstehen. Die Klosterkammer schafft hierfür die baulichen Voraussetzungen und die Gemeinde Harztor wird dort Mieter. Auf der Fläche des ehemaligen Klärwerkes hinter dem Stiftsgelände wird der Landkreis Nordhausen eine Grundschule errichten und plant hierfür zusätzlich eines der historischen Gebäude auf dem ehemaligen Stiftsgelände mitzunutzen und auszubauen. Außerdem baut die Klosterkammer ein Forstgebäude auf dem Areal, das der Revierleiter des Stiftsforstbetriebs Ilfeld bewohnen wird. Offen ist die Zukunft der großen, direkt hinter der Kirche gelegenen sogenannten „Barockscheune“, hierfür wird noch eine Nachnutzung gesucht. Die Klosterkammer investiert für die Nachnutzung insgesamt eine siebenstellige Summe. (ina)