05.03.2021

Neue Äbtissin im Kloster Barsinghausen

Dr. Henrike Christiane Wahl hat ab März 2021 die Leitung inne

Dr. Henrike Wahl, neue Äbtissin des Klosters Barsinghausen, und Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas, stehen vor dem Kloster Barsinghausen.

Dr. Henrike Wahl, neue Äbtissin des Klosters Barsinghausen, und Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas. Foto: Kristina Weidelhofer, Klosterkammer

Das Kloster Barsinghausen hat mit Dr. Henrike Wahl seit dem 1. März 2021 eine neue Äbtissin. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, sagt die 47-jährige Ärztin. „Dr. Wahl hat uns mit ihrem fachlichen und persönlichen Profil überzeugt“, so Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas.  

„Eine meiner Aufgaben wird es sein, Nachwuchs für den Konvent zu gewinnen“, unterstreicht Dr. Henrike Wahl. Während eines neunmonatigen Aufenthalts im Kloster Wülfinghausen im Jahr 2019 verfestigte sich ihr Wunsch, tiefer ins Klosterleben einzutauchen. Vorher war sie acht Jahre als Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in der Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg tätig und arbeitete dort vor allem mit krebskranken Kindern. Einer ihrer zukünftigen Schwerpunkte soll die Seelsorge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sein. Außerdem strebt sie eine gute Zusammenarbeit mit „inspiratio“ an. „inspiratio“ ist eine Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, die sich seit 2014 im Kloster Barsinghausen etabliert hat. Das Angebot von „inspiratio“ besteht aus einer sechswöchigen begleiteten Auszeit für Hauptamtliche der evangelischen Kirchen.

Viele Angebote des Klosters Barsinghausen, die in den vergangenen Jahren aufgebaut worden sind, bleiben erhalten. Dazu gehört ein klösterlicher Gebetsrhythmus mit Stundengebeten, die von Montag bis Freitag um 8, 12 und 18 Uhr gehalten werden und offen für alle sind, sowie ein Abendmahlsgottesdienst jeweils am Donnerstag um 18 Uhr. Seit langem gibt es zudem die Möglichkeit, als Einzelgast eine begleitete Zeit im Kloster zu verbringen, sowie die Teilnahme am „offenen Klostertag“ und regelmäßig stattfindende Kloster- und Klostergartenführungen. Mehr noch als bisher – über die dort etablierten Kammerkonzerte hinaus – soll Musik im Klosterzukünftig eine Rolle spielen.

Das Kloster Barsinghausen ist das älteste der fünf im ehemaligen Fürstentum Calenberg gelegenen Frauenklöster, die heute von der Klosterkammer Hannover verwaltet werden. Die Klosterkirche in Barsinghausen wurde erstmals 1193 urkundlich erwähnt. Das Kloster wurde als Doppelkloster für Mönche und Nonnen des Augustinerordens gegründet. Seit 1229 ist jedoch in den alten Urkunden nur noch von den Augustiner-Nonnen die Rede. Im Jahr 1543 wurde im Kloster die Reformation eingeführt. In der Folgezeit entwickelte es sich allmählich zum evangelischen Damenstift. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Kloster schwere Schäden. Erst in den Jahren 1700 bis 1704 konnte es wiederaufgebaut werden. Damals entstand das Kloster, wie wir es heute sehen. (ina)