27.09.2024

Waldbrandübung mit 1.000 Beteiligten

Einsatzkräfte aus Niedersachsen und Bayern nutzen Fläche im Revier der Klosterforsten im Landkreis Celle

Feuerwehrleute und Einsatzwagen am Rand eines Waldes üben das Löschen eines Brandes.

Einsatzkräfte üben das Löschen eines Waldbrandes. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer

Vom 26. bis 29. September 2024 üben rund 1.000 größtenteils ehrenamtliche Beteiligte der Feuerwehren aus Niedersachsen und Bayern, der Bundeswehr, der Polizei, des Technischen Hilfswerks und des Waldbrandteams gemeinsam die Bekämpfung von Vegetationsbränden am Boden und aus der Luft.

Zum Einsatz kommen sechs Hubschrauber und mehrere Löschflugzeuge verschiedener Organisationen auf rund 270 Hektar im Klosterforsten-Revier Miele im Landkreis Celle. Verantwortlich für die Organisation der Großübung „Eichkater 2024“ ist das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK). Die Klosterkammer Hannover stellt die Waldflächen ihres Forstbetriebs für die Übung zur Verfügung.

Bei einem der größten Waldbrände in Deutschland im Jahr 1975 gingen mehr als 2.000 Hektar Wald in der Südheide verloren. Die Erinnerung an die Brandkatastrophe haben die Klosterforsten dazu bewogen, die Waldbrandvorsorge im Revier Miele seit 2019 wieder in den Vordergrund zu stellen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der vom Klimawandel bedingten extremen Wettereignisse. „Im Vorfeld der Großbrandübung haben die Klosterkammer Hannover und das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz einen Kooperationsvertrag geschlossen, der fachübergreifende Waldbrandprävention und -bekämpfung auch in Zukunft ermöglicht. Wir unterstützen alle Beteiligten dabei gern, damit sich eine Katastrophe wie 1975 niemals wiederholen möge“, sagte Dr. Thela Wernstedt, Präsidentin der Klosterkammer Hannover.

Innenministerin Daniela Behrens und Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt (v.l.) während des Pressetermins zur Großübung. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer

Die Klosterforsten haben seit 2020 in Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr die Infrastruktur wiederhergestellt, unter anderem mit Löschwasserzisternen und waldbaulichen Arbeiten, um einen bestmöglichen Waldbrandschutz zu etablieren. Geübt wird auf einer ehemaligen Brandfläche im Revier Miele, das unmittelbar an das Technik- und Trainingszentrum des NLBK in Celle-Scheuen angrenzt. Constantin von Waldthausen, Betriebsleiter der Klosterforsten, unterstrich: „Alle Forstbetriebe, besonders in der Lüneburger Heide, müssen ein Interesse haben, sich intensiv mit dem Thema Waldbrand auseinanderzusetzen. Die Waldbrandbeauftragten und alle im Wald Beschäftigten lernen aus der Kooperation des Klosterkammerforstbetriebes mit den Einsatzkräften der örtlichen und überörtlichen Feuerwehren und Einsatzkräften für einen Ernstfall, den wir auch mit Hilfe klassischer Prävention im Waldbau und Forstbetriebsalltag in den Fokus nehmen müssen.“

Jost Schonlau nimmt in doppelter Funktion an der Übung teil, er ist Revierleiter in Miele und Kreiswaldbrandbeauftragter für den Landkreis Celle. Er sagte: „Ich freue mich, dass die Großübung hier stattfindet. Wenig strukturierte Wälder wie sie auch im Landkreis Celle vorkommen, bringen eine besonders hohe Waldbrandgefahr mit sich. Damit gewinnt die Waldbrandvorsorge in der Waldbewirtschaftung zur Sicherung des Lebensraumes Wald stark an Bedeutung.“

Auf Waldboden liegt bei einer Übung eine scheinbar verletzte Person, zwei Helfende links und rechts daneben

Freiwillige vom Technischen Hilfswerk stellten bei der Übung der Klosterforsten Verletzte dar, die versorgt werden mussten. Foto: Kristina Weidelhofer, Klosterkammer

Für die Klosterforsten begann das Übungsgeschehen bereits am 24. September mit einer betriebsinternen Fortbildung zur Waldbrandbekämpfung vor Ort: Inszeniert wurde der fiktive Ausgangspunkt mit dem Brandausbruch an einer Forstmaschine. In dem Übungs-Szenario entwickelt sich ein Großbrand mit Verletzten, es wird länderübergreifende Hilfe angefordert. Weil munitionsbelastete Flächen bedroht werden, leistet die Bundeswehr Amtshilfe. Noch bis zum 29. September wird beispielsweise die Beförderung von Löschwasser mittels Leitungen über mehrere Kilometer zu den unterschiedlichen Brandstellen geübt sowie die Brandbekämpfung aus der Luft mit Hubschraubern und Löschflugzeugen. (lah)

Eine Presseinformation des Niedersächsischen Innenministeriums zum Thema finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Ablauf der Übung finden Sie auf dieser Seite des NLBK