03.07.2024

Vom Gartenbau bis zum Outdoorcamp

Klosterkammer-Präsidentin besucht geförderte Projekte in Walsrode

Im Hochseilgarten des Outdoorcamps (vorne v. r.): GRZ-Leiter Pastor Ralf Richter, Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt, kaufmännischer Leiter Rüdiger Strecker, Ausbildungsstättenleiter Matthias Hagedorn. Links: Hartmut Lauter, der die Förderanträge gestellt hat, sowie Bewohnende und Mitarbeitende des Krelinger Teilhabezentrums. Foto: GRZ Krelingen

Junge Menschen mit psychischen Behinderungen und Suchterkrankungen haben oft schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das Geistliche Rüstzentrum (GRZ) in Krelingen, einem Ortsteil von Walsrode, will dies ändern. Das Zentrum betreibt eine überbetriebliche Ausbildungsstätte, in der es verschiedene geprüfte und anerkannte Ausbildungsgänge anbietet, mit dem Ziel, dass die jungen Erwachsenen später einen regulären Arbeitsplatz finden. Zur Ausbildungsstätte gehört auch eine Landgärtnerei. Diese richtet das GRZ aktuell neu aus und strebt an, den Garten- und Landschaftsbau zum Schwerpunkt in der Ausbildung zu machen. Dieser Schritt soll die Chancen der Teilnehmenden auf dem Arbeitsmarkt noch einmal verbessern. Für die Neuausrichtung benötigt das GRZ Gartenbaumaschinen sowie ein Baustellenfahrzeug für die Pflege und Gestaltung von Gärten. Später soll noch eine weitere Fachkraft für Landschaftsgartenbau mit einer Zusatzqualifikation eingestellt werden.

Die Klosterkammer Hannover hat dem Rüstzentrum, das zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers gehört, Ende 2023 eine Förderung für die benötigten Maschinen und das Baustellenfahrzeug in Höhe von knapp 20.000 Euro bewilligt. Im Jahr 2020 förderte sie bereits die Einrichtung eines Outdo0rcamps mit einem Hoch- und Niedrigseilgarten, das seitdem unterschiedliche Gruppen intensiv nutzen.

Und so machte sich im Juni 2024 die Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt auf den Weg in den Walsroder Ortsteil Krelingen, um die geförderten Projekte kennenzulernen. Auf einem Rundgang durch die Arbeitsbereiche des Rüstzentrums nahm sie die Ausbildungsstätten in Augenschein und informierte sich über Aktivitäten und Zukunftsperspektiven. Insgesamt haben dort innerhalb von rund 30 Jahren bereits 250 junge Männer und Frauen Ausbildungen in den Bereichen Tischlerei, Gärtnerei, Hauswirtschaft und Büro durchlaufen. In der geförderten Gärtnerei sind es zurzeit fünf Auszubildende. „Eine Berufstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist für Menschen mit Beeinträchtigungen wesentlich für die gesellschaftliche Teilhabe. Unsere Förderung für den Kauf von zwei Gartenmaschinen und das Fahrzeug und anschließend die Schulung der Auszubildenden im Umgang damit ist wichtig, um nachhaltige Inklusionserfolge zu gewährleisten“, sagte die Klosterkammer-Präsidentin während ihres Besuchs. Und GRZ-Leiter Pastor Ralf Richter betonte: Nicht nur Gärten, sondern junge Leute aufblühen zu sehen, das sei es, was die Mitarbeitenden der Ausbildungsstätte immer wieder motiviere.

Mann mit Helm schwingt an einem Seil in einem Hochseilgarten durch Bäume.

Aktiv im Hochseilgarten des Krelinger Outdoorcamps. Foto: GRZ Krelingen

Im benachbarten Outdoorcamp sah Dr. Thela Wernstedt zu, wie sich Bewohner des Krelinger Teilhabezentrums, ebenfalls ein Teil des GRZ, im Hochseilgarten in luftige Höhen schwangen. Das Outdoorcamp nutzen vor allem Kinder und Jugendliche mit ADHS, einer Erkrankung, die mit einem Aufmerksamkeitsdefizit sowie einer Hyperaktivitätsstörung einhergeht. Sie haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang und können beim Klettern und Abseilen Teamgeist und Teilhabe trainieren. Ebenso nutzen Konfirmanden- und Jugendfreizeitgruppen das Angebot. (dr)