27.02.2024

Ruhe und Geborgenheit für schwerkranke Kinder

Schutzengel-Huus Michael in Ostfriesland: Klosterkammer fördert Mobiliar

Vier Frauen und zwei Männer stehen vor Kinder-Pflegebett und halten ein Schild mit Klosterkammer-Logo in die Kamera

Übergabe eines Klosterkammer-Förderhinweises im Schutzengel-Huus (v. l.): Tanja Franzen-Lammers und Ulf Thiele, beide Förderverein Schutzengel-Huus e. V., Marcus Schumacher, Geschäftsführer der Diakonie HJU, Dr. Thela Wernstedt, Präsidentin der Klosterkammer, Sandra Groth, verantwortliche Pflegedienstleitung, Sylvia Dojen, Hausleitung. Foto: Anja Frieling

Die Einrichtung der Diakoniestation Hesel-Jümme-Uplengen beherbergt Kinder und Jugendliche, die intensivmedizinischer Pflege bedürfen. Das Haus schließt damit eine Lücke, die bis vor kurzem im nördlichen Niedersachsen in der Versorgung schwerkranker oder schwerstbehinderter Kinder und Jugendlicher bestand. Wenn diese aus einer stationären Einrichtung wie einem Krankenhaus entlassen werden, benötigen sie oft weiterhin intensivmedizinische Pflege. Für die Eltern dieser Kinder bedeutet das enorme Herausforderungen: Sie müssen eine 24-Stunden-Pflege organisieren, unter Umständen zu Hause umbauen und beispielsweise ein Pflegebett unterbringen, sowie ihren Berufs- und Familienalltag umstrukturieren. All diese Schritte zu gehen, kostet viel Kraft und Zeit. Den Kindern auch in dieser Übergangsphase eine gute Pflege und Betreuung zu bieten, hat sich die Diakoniestation Hesel-Jümme-Uplengen zum Ziel gesetzt. So heißt es auch im Leitbild des Hauses: „Wir geben Orientierung, wir sorgen für Entlastung, wir geben Halt.“

Davon, dass dies gelingt, überzeugte sich Dr. Thela Wernstedt, die Präsidentin der Klosterkammer, am 16. Februar 2024 bei einem Besuch des Schutzengel-Huus in Uplengen-Remels. „Ich habe die Mitarbeiterinnen als fachlich hochkompetent und sehr motiviert erlebt. Sie sorgen für eine offene und freundliche Atmosphäre“, lobte Dr. Thela Wernstedt nach ihrem Rundgang. Der Betrieb dort läuft seit dem Sommer 2023. Die Klosterkammer hatte den Kauf der Möbel für das Haus mit 97.000 Euro gefördert. Weitere Mittel hatten der Landesverband der Diakonie, das Land Niedersachsen und die Gemeinden im Landkreis Leer ebenso wie Spenderinnen und Spender bereitgestellt.

Die Diakonie-Einrichtung bietet in geräumigen Pflegezimmern Platz für bis zu sechs intensivpflichtige Kinder und Jugendliche. Für die Eltern stehen Extra-Apartments zur Verfügung. Diese und teils weitere enge Verwandte werden unter Anleitung in die Pflege eingebunden, was für die Zeit danach wichtig ist. Aber auch wenn kranke Kinder bereits zu Hause gepflegt werden oder wurden, können sie zur Entlastung ihrer Familien im Schutzengel-Huus unterkommen. Sie können bleiben, bis die Situation zu Hause geregelt ist oder sich entspannt hat. Auch ein dauerhafter Aufenthalt ist möglich.

Daneben geht es im Schutzengel-Huus darum, dass sich die Kinder persönlich weiterentwickeln können. Tagsüber stehen den Gästen ein großes Wohnzimmer und ein Garten mit Terrasse zur Verfügung. Zum Angebot gehören Ausflüge und tiergestützte Therapien. Auch eine pädagogische Fachkraft arbeitet im Haus. Dr. Thela Wernstedt zeigte sich beeindruckt von der Wohnlichkeit der Einrichtung: „Im Wohnzimmer gibt es eine Kuschelecke, es wurde viel Inneneinrichtung aus Holz angeschafft. Die Kinderzimmer sind groß und mit aller nötigen Technik für die Pflege ausgestattet. Diese ist aber, wo es geht, in den Schränken ,versteckt‘.“ (dr)