25.09.2024

Gartengenüsse für Menschen am Lebensende

Klosterkammer fördert Gartengestaltung des „Hospizes im Cuxland“

Gruppenbild mit fünf Männern und drei Frauen in einem Park bei Sonnenschein

Rundgang bei Sonnenschein im neu angelegten Garten des „Hospizes im Cuxland“: Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt (vorne, Mitte) bekam Einblick in die von der Klosterkammer geförderte Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes. Foto: DRK Wesermünde

Im Pflegeheim oder im Krankenhaus die letzten Tage des Lebens zu verbringen – das ist für viele Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden, keine schöne Vorstellung. Wenn es aber nicht möglich ist, das Lebensende zu Hause zu gestalten, etwa, weil die medizinische Versorgung zu aufwendig ist, dann kann ein Aufenthalt in einem Hospiz eine Alternative darstellen.

Der Landkreis Cuxhaven ist der nördlichste und einer der flächenmäßig größten Niedersachsens. Rund 200.000 Menschen leben dort. Bis vor wenigen Monaten gab es im ganzen Landkreis kein stationäres Hospiz. Dass ein Bedarf daran besteht, hatte das Deutsche Rote Kreuz Wesermünde erkannt und als Träger ein stationäres Hospiz in Geestland-Debstedt planen und bauen lassen. Im Mai 2024 wurde das „Hospiz im Cuxland“ mit Einzelzimmern für acht Gäste eröffnet. Das Haus selbst ist mit rund 1000 Quadratmetern Grundfläche großzügig gestaltet.

Die zugehörige Gartenanlage umfasst weitere 2000 Quadratmeter und ist parkähnlich angelegt. Die Klosterkammer Hannover hatte deren Gestaltung mit knapp 49.000 Euro gefördert. Bei der Eröffnung des Hospizes war der Garten noch nicht ganz fertiggestellt. Inzwischen – im Spätsommer 2024 – sind zwar etliche Zierpflanzen und Sträucher noch recht klein, doch die Einrichtung des Gartens ist abgeschlossen. Davon konnte sich Klosterkammer-Präsidentin Dr. Thela Wernstedt bei einem Besuch am 17. September überzeugen. Die frühere Ärztin für Palliativmedizin sagte: „Der Aufenthalt im Freien spielt für unheilbar kranke Menschen gerade in ihren letzten Lebenstagen eine besondere Rolle und stellt aufgrund dieser besonderen Situation besondere Ansprüche an die Gartengestaltung.“ Bei Sonnenschein und milden Temperaturen machte Dr. Thela Wernstedt einen Rundgang durch den barrierefreien Hospizgarten mit Sitz- und Erholungsecken, Schattenplätzen, sowie einem Duft- und einem Laubengarten.

Zu ihrem Besuch des „Hospizes im Cuxland“ gehörte auch eine Besichtigung des Hauses und ein reger Austausch zum Thema Hospizpflege, unter anderem mit Jens Patermann, Vorstand des DRK Wesermünde und Fachleitung der DRK Hospiz Wesermünde gGmbH (Foto: hinten links), Henning Dageförde, Vorstandsvorsitzender des DRK Wesermünde und Geschäftsführer der Hospiz-gGmbH (Foto: hinten, Mitte), sowie Astrid Hedtke, der Einrichtungsleiterin (Foto: vorne rechts). Bei den Gesprächen ging es beispielsweise darum, dass sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Hospizen in den letzten Jahren stark verkürzt hat, weil viele Gäste erst in einem sehr späten Stadium ihrer Erkrankung kommen.

Die Klosterkammer hatte in der Vergangenheit bereits ähnliche Projekte wie das im Landkreis Cuxhaven gefördert. Im Jahr 2023 etwa die Ausstattung der Außenanlage für das „Hospiz am Meer“ in Norden, Ostfriesland. (dr)