11.09.2024

Angebote in Klöstern und Kirchen lockten zum Tag des offenen Denkmals

Bei Spätsommerwärme besuchten viele Gäste Liegenschaften der Klosterkammer

Mehrere Personen mit Helmen auf einem Baugerüst hinter Planen schauen sich die Fassade eines historischen Gebäudes an.

Auf dem Baugerüst vor der Südfassade der Münsterkirche St. Alexandri in Einbeck bekamen Gäste einen Eindruck von den laufenden Restaurierungsarbeiten. Foto: Johannes Mädebach, Klosterkammer

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September stellt die Klosterkammer eine ihrer historischen Liegenschaften anlässlich des Tags des offenen Denkmals vor – am 8. September 2024 die Münsterkirche St. Alexandri im südniedersächsischen Einbeck.

Der Fokus lag auf der aktuell laufenden Instandsetzung der Kirchensüdfassade. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Bau- und Kunstpflege der Klosterkammer stellten unter anderem Ergebnisse der Bauforschung und die Restaurierung von Steinoberflächen, Verglasungen und Fenstermaßwerken vor. Zu den angebotenen Führungen kamen rund 100 Interessierte. Wer mochte, konnte sich die Arbeiten in 16 Metern Höhe auf dem Baugerüst anschauen. Schwindelfreiheit und das Tragen eines Bauhelms waren dafür Voraussetzung. Gäste, die sich nicht aufs Gerüst wagten, konnten auf am Bauzaun angebrachten Planen mit großen Abbildungen Eindrücke von der Restaurierung bekommen. Dazu gab es oben wie unten mündliche Informationen zu den Arbeiten an der Kirche, die eine mehr als 900-jährige Geschichte vorweisen kann.

Mehrere Personen schauen sich Planen mit Illustrationen an einem Bauzaun an. Ein Mann erklärt etwas.

Informationen zu Arbeiten an Steinen und Fenstern an St. Alexandri gab es auch am Boden. Foto: Katja Hennig, Klosterkammer

Daneben gab es zum Tag des offenen Denkmals aber auch außergewöhnliche Angebote und Führungen in etlichen Klöstern und weiteren Kirchen, für die die Klosterkammer zuständig ist:

Im Kloster Mariensee beispielsweise war die Ausstellung „Unter einem Dach. Kunst im Kloster 2004-2024“ mit Arbeiten von sieben Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die alle dem Kloster seit vielen Jahren verbunden sind. Zwei der beteiligten Künstlerinnen waren vor Ort anzutreffen. Die Landfrauen boten Kaffee und Kuchen an. Daneben interessierten sich die rund 180 Gäste auch sehr für den Garten und die Stickwerkstatt. Auch der Besuch des Klostermuseums und Führungen durch die Klosterkirche gehörten zum Programm.

Mehrere Personen schauen sich im Dachgeschoss eines historischen Gebäudes eine Kunstausstellung an.

Zum Tag des offenen Denkmals: Führung durch eine Ausstellung im Kloster Mariensee. Foto: Carola Faber

Im Kloster Medingen konnten etwa 100 Besucherinnen und Besucher Küche, Gewölbekeller und weitere Sehenswürdigkeiten besichtigen sowie in der Kirche Orgelmusik lauschen und mit der Organistin ins Gespräch kommen. Für die Verpflegung sorgten die im Kloster ansässigen Pfadfinder.

Auch vom Angebot im Kloster Walsrode ließen sich um die 100 Gäste locken. Dort stand der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Auf den Spuren starker Frauen“. Bei vier Führungen ging es um Äbtissinnen und Konventualinnen, die Spuren im Kloster und in der Stadt hinterlassen haben. Nebenbei kamen Spenden in Höhe von rund 500 Euro für das Frauenschutzhaus in Walsrode zusammen.

Im Gethsemanekloster Riechenberg in Goslar gab es Führungen in die rund 1000 Jahre alte romanische Krypta der Klosterkirchenruine. Und auch im Dom zu Verden konnten sich Gäste auf Führungen über die Baugeschichte der gotischen Hallenkirche informieren. Diese wurde von 1290 bis 1490 errichtet und hatte mindestens vier Vorgängerkirchen. (dr)