30.08.2023
Den Wald erleben – mitten in Ilten
Klosterforsten feierten bunten Nachmittag zum Jubiläum mit zahlreichen Gästen
Seit zehn Jahren hat der Forstbetrieb der Klosterkammer seine Zentrale in Sehnde-Ilten bei Hannover, seit 25 Jahren besteht er in seiner heutigen Form. Aus diesem Anlass waren alle Interessierten am 25. August 2023 zu einem bunten Nachmittag eingeladen.
Informationen rund um das Thema Wald und Forstwirtschaft sowie Mitmach-Angebote für die ganze Familie: Auf dem Gelände der Klosterforsten in der Iltener Hindenburgstraße 34 konnten Besucherinnen und Besucher am Freitagnachmittag ein buntes Programm erleben. Zahlreiche Gäste aller Altersstufen waren der Einladung der Klosterforsten anlässlich ihres Jubiläums gefolgt.
„Wir möchten einen Einblick in unsere Arbeit geben sowie über die Ökologie des Waldes und der Waldbewohner informieren“, erklärte Constantin von Waldthausen, Leiter des Klosterkammerforstbetriebes, und fügte hinzu: „Wichtig sind Überlegungen zur Zukunft des Waldes im Klimawandel.“ Anhand einer Kartenübersicht erklärte Forst-Dezernent Simon Lachmund, wie sich beispielsweise die Zusammensetzungen der Baumarten in Revieren im Süden Niedersachsens verändern. „Bisher hatten wir im Südbetriebsteil einen Anteil von rund einem Drittel Fichten, dies hat sich durch die starken Schäden nach Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer deutlich verringert. Die meisten Freiflächen sind bereits mit Mischwald aufgeforstet.“
Das Interesse der jungen Besucherinnen und Besucher richtete sich auf das Fell eines Rehs – in der Jägersprache „Decke“ genannt – neben der Kartenübersicht: Welcher Waldbewohner dort sein Sommerfell hatte liegen lassen, galt es herauszufinden, als eine Station einer Schatzsuche auf dem Gelände, die Revierleiterin und Waldpädagogin Stefanie Schotte vorbereitet hatte. Wer mitmachte erfuhr beim Geweihslalom, warum Hirsche ein Geweih tragen. „Hirsche werfen ihr Geweih nach der Paarungszeit ab und es wächst innerhalb von mehreren Monaten jeweils größer neu. Sie brauchen es, um in Kämpfen um ihr Revier zu bestehen“, erklärte Sebastian Moitje, Revierleiter in Niebeck bei Uelzen, der die Fragen zur Schatzsuche austeilte.
-
Der Nistkastenbau wurde unter anderen betreut von Ole Sähn und Arne Misiak (v. l.) von den Klosterforsten. Foto: Kristina Weidelhofer, Klosterkammer
-
Gäste aus Ilten probierten den Barfußpfad: Julia Körner zusammen mit ihrer Tochter Martha. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
-
Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr Ilten bereitete und verkaufte Flammkuchen und Crêpes. Foto: Kristina Weidelhofer, Klosterkammer
-
Constantin von Waldthausen, Leiter der Klosterforsten, und Projektleiter Uwe Stelter bei der Eröffnung der Fototafel. Foto: Lina Hatscher, Klosterkammer
Fleißig gehämmert wurde an der Station zum Bau von Nistkästen. Kinder konnten unter Anleitung von Klosterforsten-Mitarbeitern aus einem Holz-Bausatz Nistkästen für Blau- und Kohlmeisen bauen. Dazu konnten sie nach Wunsch selber einige Nägel einschlagen – mit einer Schraube befestigte Hannes Ole Sähn, Sachbearbeiter der Klosterforsten, das vordere Element und erklärte: „Die Schraube kann man lösen, so dass die Kästen gut zu reinigen sind – das ist einmal im Jahr notwendig.“ Den Barfuß-Pfad probierte Julia Körner zusammen mit ihrer Tochter Martha aus. „Wir kommen aus Ilten und waren im vergangenen Winter schon beim Advent im Hof hier.“
Für besondere Geschmackserlebnisse sorgte eine Gruppe der Kinder- und Jugendfeuerwehr aus Ilten. Zwölf Jugendliche bereiteten aus frischen Zutaten herzhafte Flammkuchen und süße Crêpes, der Erlös fließt in die Jugendarbeit der Brandbekämpfer. „Wir bieten das bei dem Weihnachtsmarkt in Ilten an“, sagte Jugendwart Tom Krüger.
Pünktlich zur Jubiläumsfeier war als Hingucker auf dem Gelände der Klosterforsten eine Foto-Installation aus dem „Click in den Klosterforsten“-Workshop im Revier Obernkirchen aufgestellt worden. Im April 2023 waren dort Fotografinnen und unterwegs und hielten unter Anleitung des Fotografen und Künstlers Uwe Stelter ihre Eindrücke fest. „Der Workshop lebt von der aktiven Mitwirkung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die 28 Fotos zeigen ihren jeweils ganz eigenen Blick auf den Wald, die Umgebung und die Gruppe“, sagte Uwe Stelter. (lah)