30.09.2022

Vor 850 Jahren geweiht

Wissenschaftliche Tagung zum Jubiläum der Basilika St. Godehard in Hildesheim

Ein Mitarbeiter der Klosterkammer schildert einer großen Gruppe während einer Tagung die Geschichte der Kirche Sankt Godehard in Hildesheim. Sie stehen vor der Fassade.

Führung zum Auftakt der Tagung zur Basilika St. Godehard: Kunsthistoriker Jörg Richter (2. v. r.) ermöglichte mit Christian Scholl von der Universität Hildesheim (r.) Einblicke in die Geschichte des Bauwerks. Foto: Alissa Lange

Die ehemalige Benediktiner-Klosterkirche gehört zu den herausragenden Denkmalen, die die Klosterkammer unterhält: Eine Tagung vom 19. bis 21. September 2022 befasste sich mit ihrer Geschichte.

Das Bistum Hildesheim feiert 2022 das 1000-jährige Jubiläum des Amtsantritts von Bischof Godehard (1022-1038). Zugleich wird das 850-jährige Weihejubiläum der Basilika St. Godehard begangen.

Das Hildesheimer Hornemann Institut der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) hat mit Unterstützung der Klosterkammer Hannover als Eigentümerin von St. Godehard im Festjahr eine Tagung zu 850 Jahren St. Godehard durchgeführt. Vom 19. bis 21. September trafen sich Expertinnen und Experten der Fachrichtungen Kunst- und Kirchengeschichte, Restaurierung sowie Architektur. Die ehemalige Benediktiner-Klosterkirche St. Godehard in Hildesheim gehört zu den eindrucksvollsten Bauten der Romanik in Mitteldeutschland. Vor 850 Jahren, im Mai 1172, weihte Bischof Adelog von Hildesheim die Basilika.

Die Tagung hatte die Geschichte der Kirche und ihre historische Ausstattung zum Thema. Kammerdirektor Andreas Hesse betonte in seinem Grußwort, dass es sich bei der Basilika um eines der kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerke im Eigentum des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (AHK) handele. Seit 1818 sind die Kirche und ihr großes Inventar im Besitz des AHK. Damals war der Bau in schlechtem Zustand und Teile drohten einzustürzen. Andreas Hesse erläuterte: „Von 1848 bis 1863 wurde St. Godehard statisch gesichert und neu ausgestattet. Vermutlich war dies das größte Sanierungsvorhaben, das die Klosterkammer jemals betreut hat.“ In den vergangenen drei Jahren flossen erhebliche Mittel der Klosterkammer beispielsweise in die Restaurierung des Stuckfußbodens im Chor und in die Restaurierung der Orgel.

Jörg Richter, Kunsthistoriker der Klosterkammer, hat zum Auftakt der Tagung gemeinsam mit Christian Scholl von der Universität Hildesheim eine Führung für die Tagungsgäste durch die Basilika angeboten. Außerdem berichtete er von jüngsten Forschungsergebnissen aus der Abteilung Bau- und Kunstpflege. Jörg Richter sagte: „Bemerkenswert ist vor allem die Identifizierung eines monumentalen Hauptes Christi aus dem frühen 13. Jahrhundert, die 2021 gelang. Der Nachweis eines überlebensgroßen Triumphkreuzes von höchster künstlerischer Qualität in St. Godehard ist für die Kunstgeschichte bedeutsam.“ (lah)

Weitere Informationen zum Godehardjahr des Bistums Hildesheim: www.godehardjahr.de