26.04.2022
Tierische Rasenmäher im Kloster Marienwerder:
Schafe weiden auf Streuobstwiese
Seit dem 26. April 2022 weiden auf der Streuobstwiese hinter dem Kloster Marienwerder sechs Schafe – vier Mutterschafe und zwei Lämmchen. Darunter sind zwei Kerry-Hill-Schafe sowie zwei schwarzköpfige Fleischschafe. So heißen die Rassen, die sich optisch deutlich voneinander unterscheiden. „Die Kerry-Hill-Schafe erkennt man an ihren Augenringen“, sagt Hobbyschäfer Hans-Jürgen Hoffmann aus Stöcken. Er hat die Tiere ans Kloster ausgeliehen. Die Schafe sollen den Rasenmäher ersetzen. „Dies ist ein Versuch, den wir bis Ende Oktober 2022 hier durchführen“, berichtet Ulrike Kempe, Äbtissin im Kloster Marienwerder.
Den Grundstein für die Zusammenarbeit legte Hans-Jürgen Hoffmann am „Tag der Architektur“ im Jahr 2021. Damals, Ende Juni 2021, zeigte Baudezernent Dr. Tim Wameling der interessierten Öffentlichkeit das mehrjährige Sanierungsprojekt: Die Gebäude des Klosters Marienwerder und der Kirchengemeinde waren zwischen 2014 und 2020 von Grund auf saniert worden. Im Kloster entstanden ein neuer Gemeinschaftsbereich und 17 moderne Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Seitdem ist das ab 1725 erbaute Gebäude technisch auf dem neuesten Stand, weitgehend barrierefrei und über einen Aufzug erreichbar. Auch der Friedhof wurde umfassend saniert. Hans-Jürgen Hoffmann nahm an einer der Führungen teil und sprach den Klosterkammer-Architekten auf eine Zusammenarbeit an. Gesagt, getan: „Bis Ende Oktober sollen die Schafe hier nun weiden“, so Inger Johannes, Gartenbeauftragte des Klosters. Sie und Äbtissin Ulrike Kempe begutachteten die beiden Lämmchen direkt bei deren Einzug und gingen mit ihnen auf „Tuchfühlung“. „Ein schönes Projekt!“, freut sich auch Claudia Bartels, zuständige Bauleiterin und Mitarbeiterin der Klosterkammer. Schäfer Hans-Jürgen Hoffmann hat seit 1983 Erfahrung mit Schafen, die den Rasen „mähen“: „Als mein Großvater, der in Stöcken einen Bauernhof hatte, nicht mehr mit der Sense arbeiten konnte, habe ich die ersten Schafe angeschafft. Das funktioniert sehr gut!“, so Hoffmann. Regelmäßig wird er sich um das Wohl der Schafherde kümmern und nach ihnen sehen – er wohnt ja nur rund zwei Kilometer weiter – in Stöcken auf dem „Dreyer-Hof“. (ina)