25.11.2022

„Haus der Religionen“ nach Umbau eröffnet

Klosterkammer fördert interreligiöses Bildungszentrum mit 200.000 Euro

Neun Personen stehen in einem Halbkreis in einem Ausstellungsraum, der in hellen Farben gestaltet ist.

Zur Eröffnung erschienen (v. r.): Regionspräsident Steffen Kracht, Ministerpräsident Stephan Weil; Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier; Dr. Hamideh Mohagheghi, Sprecherin des Rates der Religionen; Prof. Dr. Wolfgang Reinbold, Vorstand Haus der Religionen und Oberbürgermeister Belit Onay. Foto: Patrice Kunte

Am 21. November 2022 hat das Haus der Religionen in Hannover seine neue multimediale Dauerausstellung im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet. Darin werden Informationen zu neun Religionen und Weltanschauungen vermittelt.

Vertreterinnen und Vertreter des Alevitentums, Bahaitums, Buddhismus, Christentums, Ezidentums, Hinduismus, Humanismus, Islams und Judentums haben je einen eigenen Raum gestaltet, in dem sie sich in der neuen Ausstellung präsentieren. Sie hatten in der Planungsphase weitgehende Freiheiten, zu entscheiden, welche Themen ihnen besonders wichtig sind und welche Form der Darstellung angemessen ist. Vermieden werden sollte die Wiederholung von Klischees. So werden beispielsweise Licht- und Soundinstallationen eingesetzt. Dies soll ermöglichen, dass sich Besucher und Besucherinnen der Ausstellung in die Welt der verschiedenen Religionen versetzen können. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden Stationen, die Besucherinnen und Besucher dazu anregen sollen, sich bestimmte Aspekte der Lehre oder Praxis der Glaubens- beziehungsweise Weltanschauungsgemeinschaften selbst zu erschließen.

Die neue Dauerausstellung soll für Gruppenbesuche und während der Öffnungszeiten auch für den regulären Publikumsverkehr zugänglich sein. Mit einem vielfältigen Angebot didaktischer Module wird das „Haus der Religionen“ zu einem außerschulischen Lernort. Dr. Stephan Lüttich, Leiter der Abteilung Förderungen der Klosterkammer, erläutert: „Gesellschaftliche Entwicklungen machen den Dialog der Religionen wichtiger denn je. Um ein Verständnis für die religiöse Identität anderer Menschen zu erreichen, ist es besonders sinnvoll, bei den Kindern und Jugendlichen anzusetzen. Deshalb haben wir Fördermittel in Höhe von 200.000 Euro für die neue Gestaltung der Dauerausstellung investiert, die sich vor allem an Schülerinnen und Schüler richtet.“

Die Gesamtkosten des Umbaus der Dauerausstellung betragen 1.260.000 Euro. Ermöglich haben dieses Projekt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, das Land Niedersachsen, die Region Hannover, die Klosterkammer Hannover und die Landeshauptstadt Hannover. Weiterhin haben das Bistum Hildesheim sowie andere Religionsgemeinschaften Mittel beigetragen.

Die neue Ausstellung befindet sich in dem Gebäude der ehemaligen Athanasius-Kirche. Diese wurde nach ihrer Entwidmung 2013 verkauft und zu einem Wohngebäude umgestaltet. Die Ausstellungsflächen Im Erdgeschoss wurden für das „Haus der Religionen“ vorgesehen. Es befindet sich in der Böhmerstraße 8, 30173 Hannover. Geöffnet ist die Dauerausstellung für Gruppenbesuche nach Voranmeldung von Montag bis Freitag zwischen 10 und 15.30 Uhr. Abweichende Termine sind nach Absprache möglich. Allgemeine Öffnungszeiten für Einzelgäste sind dienstags und donnerstags von 16 bis 19 Uhr. Mehr Informationen zum „Haus der Religionen“ sind im Internet zu finden. (lah)