07.12.2020

Basilika St. Godehard in Hildesheim hat einen digitalen Doppelgänger

3-D-Modellprojekt der Klosterkammer zeigt erste Ergebnisse

Seit November 2020 hat die zwischen 1133 und 1172 erbaute Basilika St. Godehard in Hildesheim einen digitalen Doppelgänger. Für die Umsetzung des 3-D-Modellprojekts war die Kasseler Firma Topo Twin im Auftrag der Abteilung für Bau- und Kunstpflege der Klosterkammer Hannover zuständig.

Für die Realisierung des Projekts, das 2019 gestartet war, wurde das Bauwerk rundum vermessen und jedes Detail – innen wie außen – mit Hilfe von Drohnen fotografiert. Mehr als 13.000 Bilder ergeben nun zusammengeführt mit den Vermessungsdaten eine interaktive Darstellung der Kirche am Computer. Per Maus-Klick und -bewegung können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauabteilung die Basilika ab sofort genau in Augenschein nehmen – von der Kirchturmspitze über das Dachbodengebälk bis hin zu den Gewölbemalereien und Mosaikfußböden. Alles ist hochauflösend am Computer sichtbar und erspart somit den aufwändigen und kostspieligen Aufbau eines Gerüstes. „Das 3-D-Modell erleichtert uns die Prüfung auf etwaige baukonstruktive Schwachstellen erheblich, weil wir zum Beispiel Schiefstellungen von Pfeilern, Bögen oder Gewölben am PC sehen können. Auch Schadenskartierungen der Fassade sind bis zu einem bestimmten Grad ohne Gerüststellung möglich“, sagt Dr. Tim Wameling, zuständiger Baudezernent der Klosterkammer.

Inzwischen hat nicht nur die St. Godehard Kirche einen digitalen Doppelgänger – auch die Stiftskirche Wunstorf sowie die Klosterkirche Bursfelde sind bereits digital am Computer abbildbar. „Weitere Bauwerke in Obhut der Klosterkammer werden folgen“, so Dr. Tim Wameling. (sl)