09.10.2019

Goldene Tafel im Landesmuseum zu sehen

Klosterkammer förderte Untersuchung, Restaurierung und Ausstellung mit insgesamt 265.000 Euro

Zum Pressetermin waren dabei (v. l.): Frau Prof. Dr. Claudia Höhl, Direktorin des Dommuseums Hildesheim; Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder; Prof. Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums; Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur; Andreas Hesse, Kammerdirektor der Klosterkammer; Dr. Antje-Fee Köllermann, Kuratorin der Ausstellung; Dr. Johannes Janssen, Direktor der VGH-Stiftung. Foto: Landesmuseum Hannover

Als Altaraufsatz für die St. Michaeliskirche in Lüneburg entstand die Goldene Tafel gegen 1420. Zu sehen ist das Kunstwerk in der Ausstellung „Zeitenwende 1400. Die Goldene Tafel als europäisches Meisterwerk“, die noch bis zum 23. Februar 2020 im Landesmuseum Hannover läuft.

Schreiner, Bildschnitzer und Maler von internationalem Rang schufen die Goldene Tafel als einen Altaraufsatz für die Lüneburger St. Michaeliskirche im 15. Jahrhundert. Dieses Werk diente der feierlichen Inszenierung eines über Jahrhunderte gewachsenen Kirchenschatzes. Dazu gehören 36 Bildtafeln, die das Leben von Jesus und seiner Mutter Maria darstellen. Die Flügel sind mit geschnitzten und vergoldeten Heiligenfiguren geschmückt. Die Goldene Tafel gilt als eines der bedeutendsten Werke weltweit, die aus der Gotik erhalten geblieben sind. Seinen Namen erhielt es wegen eines Reliefs aus Goldblech, das heute nicht mehr existiert.

Nach einer wissenschaftlichen Bearbeitung und umfassenden Restaurierung zwischen 2012 und 2018 präsentiert das Landesmuseum Hannover die Goldene Tafel bis zum 23. Februar 2020 in einer eigenen Sonderausstellung. Zusammen mit prominenten Leihgaben aus dem In- und Ausland ermöglicht diese einen Überblick der Kunst der Gotik und führt das Altarensemble erstmals wieder an einem Ort zusammen.

„Die Goldene Tafel gehört zu den Meisterwerken unseres Hauses. Nach jahrelangen wissenschaftlichen Untersuchungen und einer umfangreichen Restaurierung wissen wir endlich mehr über ihre Entstehung und freuen uns, das bedeutende Kunstwerk wie neu präsentieren zu dürfen“, erläuterte Prof. Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover.

Dieses Detail von einem Flügel der Goldenen Tafel zeigt die Figur der Heiligen Magdalena. Foto: Landesmuseum Hannover

Die umfangreichen Arbeiten zur Untersuchung und Restaurierung der Goldenen Tafel hat die Klosterkammer mit 140.000 Euro und die Ausstellung im Landesmuseum mit Vermittlungsangeboten für Kinder und Jugendliche mit 125.000 Euro unterstützt.

„Die Goldene Tafel hat als bedeutendes Werk der internationalen Gotik nicht nur identitätsstiftende Bedeutung für Niedersachsen, sondern steht in äußerst enger historischer Beziehung zu dem von der Klosterkammer verwalteten Kulturerbe. Schließlich war der von der Klosterkammer Hannover verwaltete Allgemeine Hannoversche Klosterfonds seit 1850 Eigentümer der Goldenen Tafel und hatte diese 1862 dem Welfen-Museum überlassen. Die Erforschung und der Erhalt des Kunstwerkes sowie einen Zugang zu diesem für die Öffentlichkeit zu ermöglichen, liegt der Klosterkammer daher sehr am Herzen“, sagte Andreas Hesse, Kammerdirektor der Klosterkammer Hannover.

Die Sonderausstellung im Landesmuseum Hannover findet in Kooperation mit dem Dommuseum Hildesheim statt. Die Partnerausstellung „Zeitenwende 1400. Hildesheim als europäische Metropole“ ist dort bis zum 2. Februar 2020 zu sehen.

Mehr Informationen zur Ausstellung in Hannover sind auf der Internetseite des Landesmuseums zu finden. (lah)