12.06.2019
Communität feierte 25 Jahre Klosterleben
Zahlreiche Gäste kamen am Pfingstsonntag nach Wülfinghausen
Ein Sommertag wie aus dem Bilderbuch und eine Feier vor malerischer Kulisse: Am 9. Juni 2019 feierte die Communität Kloster Wülfinghausen ein Jubiläum: Seit 25 Jahren beleben Schwestern aus der „Keimzelle“ der Communität Christusbruderschaft Selbitz das Kloster bei Springe.
Zahlreiche Gäste und viele ehrenamtliche Helfer sorgten am Pfingstsonntag 2019 für ein Jubiläumsprogramm, das sich sehen lassen konnte. Vom bunten Kinderprogramm bis zu spirituellen Angeboten reichte die Vielfalt. Neben Bratwurst und Kuchen konnten die Gäste unter anderem „Energiebällchen“ aus der Klosterapotheke kosten, Honig von Bienen aus dem Klostergarten erwerben und sogar auf Pferden reiten. Äbtissin Reinhild von Bibra, selbst Reiterin, ist es ein Anliegen, anderen die Freude zu vermitteln, die sie selbst im Austausch mit Pferden hat. In der Regel bietet das Kloster auch jedes Jahr so genannte Reiter-Exerzitien an: Reiten zur Entspannung, beten, Zeit für sich haben, Natur und Stille genießen, mit dem Pferd zu sich selbst finden – all dies sind Aspekte eines solchen Kurses.
Von 14 bis 20.30 Uhr feierte die Communität Wülfinghausen. Namhafte Grußwortredner würdigten die Arbeit der fünf Frauen, die in geistlicher Gemeinschaft das Leben und Arbeiten im Kloster Wülfinghausen miteinander teilen. „Für die Klosterkammer und auch persönlich danke ich den Schwestern für ihr nunmehr ein Vierteljahrhundert währendes Wirken im Kloster Wülfinghausen. Sie haben viele Menschen an ihrer Spiritualität teilhaben lassen“, sagte Kammerdirektor Andreas Hesse in seinem Grußwort. Er verdeutlichte, dass die Klosterkammer das Wirken der Communität in Wülfinghausen seit 1994 mit im Schnitt etwa jährlich 250.000 Euro gefördert habe und damit bisher eine Gesamtsumme von etwa 6,25 Millionen Euro gewährt habe.
Neben ihm sprachen auch der ehemalige Klosterkammer-Präsident Axel Freiherr von Campenhausen; Dr. Nikolaus Schwerdtfeger, Weihbischof des Bistums Hildesheim; Bischof Christoph Meyns, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig und Beauftragter des Rates der EKD für den Kontakt zu den Communitäten, sowie Schwester Birgit-Marie Henniger, Priorin der Communität Christusbruderschaft Selbitz und Bernd Freimann, Bürgermeister der Stadt Springe. Auch musikalische Einlagen gab es – von Harfenmusik in der Krypta bis zu schwedischen Weisen, dargeboten von den Nichten der amtierenden Äbtissin.
Doch selbstverständlich ließ sich die christliche Frauen-Gemeinschaft nicht nehmen, sich selbst ihrer Geschichte von Beginn vor 25 Jahren bis ins Jahr 2019 zu erinnern: 1994 zogen einige Ordensschwestern der Communität Selbitz aus ihrem Stammkloster in Franken in den Norden. Der damalige Klosterkammer-Präsident Axel Freiherr von Campenhausen hatte die Frauen nach Wülfinghausen „gelockt“, ihr Ziel sollte es sein, das Kloster neu zu beleben.
25 Jahre später sind zwei der Pionierinnen immer noch vor Ort, die amtierende Äbtissin Reinhild von Bibra sowie die Alt-Äbtissin Adelheid Wenzelmann. Zur Communität Kloster Wülfinghausen gehören drei weitere Frauen. „Wir sind dankbar für das gelungene Fest, das doch viel von unserem Dasein und unserer Arbeit hat erkennen lassen“, betonte Adelheid Wenzelmann, die Alt-Äbtissin des Klosters Wülfinghausen. (ina)