18.10.2018

Borkenkäferbefall ist Grund für Fällungen

Fichtenbestände im Revier Auhagen innerhalb der Klosterforsten stark betroffen / Aufforstung ab Herbst 2019 geplant

Eine große Forstmaschine steht am Waldrand und zerhackt Kronenholz, in dem sich Borkenkäfer befinden.

Beckedorfer Holz: Kronenmaterial wird gehackt, weil sich Borkenkäfer darin befinden. Foto: Andreas Brandt/Klosterforsten

In der Klosterrevierförsterei Auhagen mussten zusammenhängende Fichtenbestände gefällt werden. Am Düdinghäuser Berg bei Sachsenhagen und im Beckedorfer Holz bei Beckedorf, im sogenannten Schulwald, hat sich dadurch der Eindruck der Landschaft verändert.

Der Grund für die Fällungen auf insgesamt rund neun Hektar ist ein außergewöhnlich starker Befall von Borkenkäfern. Betroffen sind insbesondere Fichten und Lärchen, diese Bäume sowie umstehende Stämme mussten weichen, um den Insektenbefall einzudämmen und weitere Schäden zu verhindern.

„Üblicherweise reproduzieren sich die Käfer zweimal im Jahr, bei der konstant trockenen Witterung in diesem Jahr auch dreimal. Dadurch entsteht eine explosionsartige Vermehrung in dieser dritten Generation. Deshalb müssen wir die befallenen Brutbäume unbedingt vor der ersten Generation im kommenden Frühjahr entfernen“, erklärt Constantin von Waldthausen, Leitender Forstdirektor der Klosterforsten.

Vier hohe Fichten, die rotbraun verfärbt sind, stehen am Saum eines Waldes.

Vom Waldrand aus sind durch Borkenkäfer geschädigten Fichten, die sich rotbraun verfärbt haben, zu sehen. Foto: Andreas Brandt/Klosterforsten

„Borkenkäfer haben in diesem Jahr ideale Bedingungen: Nach dem Sturmtief Friederike im Januar hat es mehrere Monate gedauert, bis wir alle Stämme abtransportiert hatten. Während der lange andauernden Trockenheit im Sommer konnten sich die Käfer ungehindert vermehren. Wir mussten schnell handeln“, sagt Andreas Brandt, Revierleiter der Klosterrevierförsterei Auhagen. Er fügt hinzu: „Im nächsten Schritt werden die Stämme abtransportiert und die Flächen so hergerichtet, dass die Schädlinge keine Möglichkeit haben, sich weiter auszubreiten.“

Constantin von Waldthausen erläutert: „Die Wiederaufforstung im Revier Auhagen beginnt im kommenden Jahr mit den Laubhölzern am Waldrand und voraussichtlich ab Herbst 2019 in den Flächen. Weil reine Fichtenbestände besonders betroffenen sind, mischen wir bei der Aufforstung verschiedene Nadelhölzer untereinander ebenso wie Laubhölzer mit ein.“

Die in unserer Region häufigsten Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher dringen in die Stämme ein und legen in der Rinde ihre Eier ab. Die Trockenheit in diesem Jahr hat bei allen Waldbäumen ungewöhnlich großen Stress ausgelöst. Geschwächte Nadelbäume sind ideale Brutstätten für Borkenkäfer, die sonst durch den Harzfluss abgewehrt werden. Die geschädigten Bäume zeigen eine braunrote Verfärbung und sterben schließlich ab.

Das Sturmtief Friederike zu Jahresbeginn hat in sechs Klosterrevierförstereien der Klosterforsten für große Schäden gesorgt und insgesamt rund 200.000 Kubikmeter Sturmholz zur Folge. Neben den Revieren Auhagen und Obernkirchen am Bückeberg sind auch Reviere im Harzvorland, Weserbergland und insbesondere das Revier Westerhof bei Northeim betroffen. (lah)

In der Nahaufnahme von Stämmen, die vom Borkenkäfer geschädigt wurden, ist der Befall sichtbar. Foto: Andreas Brandt/Klosterforsten