13.09.2017

Klosterkammer Hannover erhält DGGL-Kulturpreis

Auszeichnung für Förderung der Gartenkunst und Landschaftskultur

DGGL-Präsident Jens Spanjer übergibt Kulturpreis an Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas.

Auszeichnung für die Klosterkammer: Jens Spanjer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) überreicht Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas (li.) die Urkunde und das „Goldene Lindenblatt“. Foto: Klosterkammer, Kristina Weidelhofer

Feierliche Verleihung im Kloster Wülfinghausen: Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas nahm am 8. September 2017 das „Goldene Lindenblatt“ – in Form einer goldenen Anstecknadel – und eine Urkunde von Jens Spanjer, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), entgegen. Der DGGL-Kulturpreis würdigte damit die Verdienste der Klosterkammer bei der Erhaltung und Entwicklung ihrer historischen Klosteranlagen und der Förderung der Gartenkultur.

Pastor Gerhard Dierks begrüßte die Gäste bei der Abendveranstaltung in der Klosterkirche Wülfinghausen und stellte das Kloster und seine Gärten vor. Die Kraft, die der Klostergarten ausstrahle, sei auch für viele Besucherinnen und Besucher spürbar, erklärte Dierks: „Wir schicken unsere Gäste gerne in den Garten, um sie zu erden und sich in den klösterlichen Rhythmus von ‹ora et labora› einzuüben. Darüber hinaus helfen die Klostergärten, dass Kursteilnehmende einen Zugang zu ihrem ‹inneren Garten› finden und Möglichkeiten entdecken, ihn zu kultivieren.“

Um die Klostergärten in Niedersachsen ging es in dem Festvortrag von Dr. Inken Formann, Leiterin des Fachgebiets Gärten und Gartendenkmalpflege in der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen. Formann, die vor 12 Jahren mit Hilfe eines Stipendiums der Klosterkammer an der Leibniz Universität Hannover über dieses Thema promoviert hat, verknüpfte geschickt die Fakten rund um die Historie der Klostergärten mit überlieferten Anekdoten und betonte, wie wertvoll die Klostergärten auch im Hinblick auf den Artenschutz und die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen seien.

Blick in die gut besuchte Klosterkirche Wülfinghausen

Blick in die Klosterkirche Wülfinghausen: Hier fand am 8. September 2017 die Verleihung des DGGL-Kulturpreises statt. Foto: Klosterkammer, Kristina Weidelhofer

Hans-Christian Biallas bedankte sich anschließend für die Auszeichnung und Würdigung der Arbeit der Klosterkammer. Hier kümmert sich die Abteilung für Bau- und Kunstpflege neben dem Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude der Klöster und Stifte auch um den Erhalt und die Pflege der Gartenanlagen als Bestandteile der einzelnen Gesamtdenkmale. „Die Förderung von einzelnen Gartenprojekten durch die Klosterkammer ist hingegen in der Regel nie im Garten an sich begründet, sondern dem jeweiligen Gesamtkontext geschuldet“, erläuterte Biallas und nannte als Beispiel unter anderem ein von der Klosterkammer gefördertes Gartenprojekt für Flüchtlinge und Asylbewerber in Lüneburg, bei dem die Unterstützung eines Integrationsprojektes im Vordergrund stand. „Aber ich versichere Ihnen, wir arbeiten weiter in unseren Klostergärten und sind, wenn es sich in unser Förderportfolio einfügt, auch durchaus bereit in Zukunft Gartenprojekte zu unterstützen“, schloss der Klosterkammer-Präsident.

Der DGGL-Kulturpreis wird seit 2001 vergeben. Zu den bisherigen Kulturpreisträgerinnen und -preisträgern zählen unter anderem der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr. Fritz Brickwedde, das Unternehmer-Ehepaar Freudenberg mit seinem Lehr- und Sichtungsgarten in Weinheim, der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Prof. Wolfgang Böhmer, der Vorstandsvorsitzende der Allianz Umweltstiftung, Dr. Lutz Spandau sowie Dr. Dietrich H. Hoppenstedt als Präsident der Stiftung Niedersachsen. (sl)