26.02.2016

Goldene Tafel soll in neuem Glanz erstrahlen

Klosterkammer fördert Restaurierung mit 100.000 Euro

Drei Personen sind über teils vergoldete Figuren, die auf einem Tisch liegen, gebäeugt.

In der Werkstatt: Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover, Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung, und Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas (von links) mit Statuetten.
Foto: Landesmuseum Hannover

Die Goldene Tafel zählt zu den bedeutendsten Schätzen des niedersächsischen Kulturerbes. Der einstige Altaraufsatz der Lüneburger Benediktinerklosterkirche St. Michaelis gehört zur Sammlung des Landesmuseums Hannover. Sechs Restauratoren werden dem Hochaltarretabel bis 2018 seinen ursprünglichen Glanz zurückgeben.

Historiker, Kunsthistoriker und Kunsttechnologen haben in einem vierjährigen Forschungsprojekt die Goldene Tafel intensiv untersucht. Sie haben unter anderem herausgefunden, dass neben Verschmutzungen auch Restaurierungsarbeiten im frühen 20. Jahrhundert und Feuchtigkeit während der Lagerung im Zweiten Weltkrieg den Altaraufsatz beschädigt haben. Zum Abschluss des Forschungsprojektes werden Fachleute auf einem internationalen Kolloquium im Landesmuseum im April 2016 Technik, Gestalt, Kontext und Bedeutung des Retabels diskutieren. Die Klosterkammer Hannover hat die Forschungsarbeiten mit 40.000 Euro sowie den Kauf einer Statuette der Goldenen Tafel im Jahr 2007 mit 80.000 Euro unterstützt. Die Restaurierung des Altaraufsatzes fördert die Klosterkammer mit 100.000 Euro.

„Die Goldene Tafel stand fast 400 Jahre lang in der Benediktinerklosterkirche St. Michaelis in Lüneburg. Diese Kirche ist im Stiftungsbesitz des von der Klosterkammer verwalteten Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds. Aufgrund dieser historischen Verbindung haben wir ein großes Interesse dran, sie in neuem Glanz erstrahlen zu lassen“, sagte Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, bei einem Pressetermin am 26. Februar 2016 im Landesmuseum Hannover.

Weitere Unterstützer der Restaurierungsarbeiten sind das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Kulturstiftung der Länder. Um die Restaurierungsmaßnahmen vollständig realisieren zu können, sucht das Landesmuseum darüber hinaus Menschen, die eine Patenschaft für eine Statuette oder ein Bildfeld übernehmen. (jl)

Drei Personen stehen vor historischen Bildern an dem Teil eines Altars, der teils vergoldet ist.

Vor der Goldenen Tafel: Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung, Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover, und Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas (von links).
Foto: Landesmuseum Hannover