29.04.2016

Dommuseum Hildesheim stellt mittelalterliche Bronze-Kunst aus

Klosterkammer hat den Ankauf eines Gießgefäßes mit 45.000 Euro unterstützt

Vier Männer, darunter Dr. Stephan Lüttich von der Klosterkammer, und drei Frauen stehen im Halbkreis um eine Vitrine in einem Museum.

Begutachten die Neuerwerbung des Dommuseums Hildesheim: Lavinia Francke, Stiftung Niedersachsen, Prof. Dr. Frank Druffner, Kulturstiftung der Länder, Dr. Stephan Lüttich, Klosterkammer Hannover, Weihbischof Heinz-Günter Bongartz, Museumsdirektorin Dr. Claudia Höhl und Dr. Martin Hoernes, Ernst von Siemens Kunststiftung (von links).
Foto: Branahl/bph

Das kunstvolle Gießgefäß in Drachenform, auch Drachenaquamanile genannt, ist als ein herausragendes Objekt Hildesheimer Bronzekunst seit dem 29. April 2016 im dortigen Dommuseum ausgestellt. Diese Neuerwerbung konnte unter anderem mit Hilfe einer Förderung der Klosterkammer für knapp 1,3 Millionen Euro angekauft werden.

Das Drachenaquamanile ist in der Ausstellung „Drachenlandung. Ein Hildesheimer Drachenaquamanile des 12. Jahrhunderts“ bis zum 16. Oktober 2016 im Dommuseum zu sehen. Es ist gemeinsam mit bedeutenden Bronzen aus dem Bestand des Museums – wie der Bernwardtür, der Bernwardsäule und dem Taufbecken im Dom – ausgestellt. „Das Drachenaquamanile kann als ein Meisterwerk gelten. Dass wir es erwerben konnten, verdanken wir dem großzügigen Engagement mehrerer Stiftungen. Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar“, sagt Dr. Claudia Höhl, die Direktorin des Dommuseums.

„Wir haben den Ankauf mit 45.000 Euro unterstützt, weil es sich um ein einmaliges Zeugnis niedersächsischen Kulturerbes handelt. Wegen der außerordentlichen Bedeutung dieses Objektes konnten wir hier ausnahmsweise einen Erwerb fördern“, erläutert Dr. Stephan Lüttich, Leiter der Abteilung Förderungen der Klosterkammer. Der Ankauf wurde ebenso von der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Stiftung Niedersachsen gefördert.

Das Aquamanile ist dünnwandig und aus Bronze gegossen, die Oberfläche ist mit Ornamenten verziert. Die Form des Aquamaniles geht auf ein Wesen der persischen Mythologie zurück. Deshalb vermuten Fachleute, dass die Form aus dem maurischen Spanien adaptiert worden ist. Die Existenz des Drachenaquamaniles war der Fachwelt bis vor wenigen Jahren nicht bekannt. Weltweit existieren wenige vergleichbare Stücke. Eine wissenschaftliche Tagung am 17. und 18. Juni 2016 wird verschiedene Aspekte des Kunstwerks diskutieren.

Das Dommuseum Hildesheim ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Gruppen ab 10 Personen, Studenten, Inhaber von Schwerbehinderten- oder Sozialausweis zahlen 4 Euro. Mehr Informationen im Internet unter: www.dommuseum-hildesheim.de. (lah)