22.12.2016

Auf den Spuren der Reformation: Konzerte der „Oxford Bach Soloists“ in Niedersachsen

Videodokumentation der Auftritte in den Klöstern Lüne und Mariensee sowie der St. Michaeliskirche Lüneburg veröffentlicht

Zwei junge Frauen und drei junge Männer stehen vor einem geschnitzten Altaraufsatz und singen.

Die „Oxford Bach Soloists“ singen in der Klosterkirche Lüne.
Foto: Dr. Alexandra Lloyd

Die Universität Oxford und die norddeutschen Klöster im Dialog auf den Spuren der Reformation: Eine Reise führte das Ensemble „Oxford Bach Soloists“ im Juli 2016 zu Konzerten nach Niedersachsen an für die Reformation wichtige Orte.

Ausgangspunkt war das Reformationsjubiläum im Jahr 2017: Die Veranstaltungsreihe „mahl anders“ nahm Interessierte bereits 2016 in vierzehn niedersächsischen Klöstern und Stiften mit auf den Weg zum Jubiläum. Dreizehn dieser evangelischen Frauenklöster und Damenstifte betreut und unterstützt die Klosterkammer Hannover. Ein Höhepunkt in dem „mahl anders“-Programm mit mehr als 40 verschiedenartigen Veranstaltungen waren die Auftritte der „Oxford Bach Soloists“ in den Klöstern Mariensee und Lüne. Das Ensemble aus Sängern und Instrumentalisten, die mit der britischen Universität Oxford in Verbindung stehen, unter Leitung von Tom Hammond-Davies war auch in Lüneburg in der St. Michaeliskirche sowie in der Gartenkirche in Hannover zu erleben.

Eine Dokumentation der Konzertreise im Juli 2016 ist nun veröffentlicht worden, der Film in englischer Sprache unter dem Titel „Singing the Reformation“ mit Ausschnitten aus den Konzerten wird als Podcast zur Verfügung gestellt, ebenso wie ein Gesprächskonzert aus dem Kloster Mariensee in voller Länge.

Eine Gruppe von jungen Frauen und Männern hat sich vor einem Altar versammelt, sie singen und spielen auf Instrumenten.

Das Ensemble aus Oxford in der Klosterkirche Mariensee.
Foto: Jennifer Bunselmeier

Die Konzert-Reise durch Norddeutschland ist einem interdisziplinären Projekt der Universität Oxford zu verdanken, das an der Taylorian Library und an TORCH, dem Forschungszentrum der Geisteswissenschaften, angesiedelt ist. Dort treffen Forschung zur Geschichte und Literatur der Reformation von Professorin Henrike Lähnemann, Übersetzungsübungen von Dr. Alexandra Lloyd und historische Aufführungspraxis der „Oxford Bach Soloists“ zusammen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Traditionen englischer und deutscher Reformationsmusik wissenschaftlich aufzubereiten und zu Gehör zu bringen.

Das Projekt zu Reformationsmusik geht in den kommenden Jahren weiter: Die Tonaufnahmen der Konzerte in Norddeutschland werden in Oxford während eines Stadtrundgangs zur Reformation zum Einsatz kommen. Auch in Deutschland werden weitere Konzerte zu hören sein, zum Beispiel im Kloster Mariensee: Die „Oxford Bach Soloists“ laden dann ein zu einer musikalisch-theologischen Erkundungstour rund um Luthers berühmten Reformationschoral. In einem Blog ist mehr zu lesen, über die Aktivitäten des interdisziplinären Projektes rund um das Reformationsjubiläum. (lah)