18.04.2015

Klosterkammer fördert Dommuseum Hildesheim mit 350.000 Euro

Wiedereröffnung nach fünf Jahren Bauzeit am 18. April 2015

Drei Männer, darunter Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas, stehen in einem Raum mit Glasvitrinen und halten ein Schild.

In den neuen Räumen (v. l.): Museumsdirektor Prof. Dr. Michael Brandt nimmt von Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas gemeinsam mit Generalvikar Dr. Werner Schreer die Förderplakette der Klosterkammer entgegen.
Foto: Klosterkammer/Lina Hatscher

Das Dommuseum Hildesheim ist gewachsen und hat eine neue Form: Den Umbau hat die Klosterkammer Hannover mit 350.000 Euro unterstützt. Das Geld ist in die zeitgemäße Gestaltung des Museums geflossen, in dem Teile des Domschatzes zu sehen sind.

Nach fünf Jahren Bauzeit und einer Erweiterung der Ausstellungsfläche stehen nun mehr als 800 Quadratmeter im Dommuseum Hildesheim direkt neben dem Mariendom zur Verfügung. Zuvor war es im Kapitelhaus über der Domsakristei und im angrenzenden Rittersaal untergebracht. Wertvolle mittelalterliche Schatzkunst, die zum UNESCO-Welterbe gehört, ist dort ebenso ausgestellt wie der sogenannte Domlettner: eine große Kanzelanlage, die früher das Mittelschiff und den Chor des Doms trennte.

Der Um- und Neubau des Museums hat laut Angaben des Bistums insgesamt mehr als zehn Millionen Euro gekostet. Die offizielle Wiederöffnung des Museums wird am Freitag, 17. April 2015, gefeiert. Ab dem darauffolgenden Samstag, 18. April 2015, steht es Besuchern offen – an den ersten zwei Tagen bei freiem Eintritt.

„Die hohe Fördersumme hängt mit der überregionalen Bedeutung des Dommuseums zusammen“, sagte Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas bei einem Presserundgang am 23. März 2015. Insbesondere das neue Konzept habe überzeugt, weil es viel für nachfolgende Generationen biete. Auch besitze die Klosterkammer viele Erbbaurechtsgrundstücke in und um Hildesheim. „Dahin, wo wir viele Einnahmen erwirtschaften, geben wir auch viel zurück“, betonte Hans-Christian Biallas.

Generalvikar Dr. Werner Schreer, Vorsitzender des Museumskuratoriums, verwies auf den Aspekt der Vermittlung des Glaubens in dem Museum und sagte: „Wir erfüllen damit einen Auftrag, der uns durch die Geschichte zugewachsen ist.“ Museumsdirektor Prof. Dr. Michael Brandt unterstrich die besondere Chance des Nebeneinander von Dom und dem neuen Dommuseum: „Die Schätze gehören zum Dom – das eine ergänzt das andere.“ Zu sehen sind eine der ältesten Muttergottesfiguren sowie eines der ältesten Kruzifixe, die in Europa erhalten blieben. „Diese symbolisieren das Bewusstsein, dass Gott zum Menschen geworden ist“, so Prof. Dr. Michael Brandt.

Die Klosterkammer hat den Mariendom Hildesheim und das Dommuseum in den vergangenen Jahren an mehreren Stellen unterstützt. Die jüngste Förderung von 45.000 Euro ist für die die Anschaffung eines Drachenaquamaniles – ein mittelalterliches Gefäß für rituelle Handwaschungen – bestimmt. Die Unterstützung für den vom Künstler Ulrich Rückriem gestalteten Altar im Dom betrug 25.000 Euro. Seit der Wiedereröffnung im August 2014 ist der moderne Altar dort zu sehen. Bereits 2006 war die Restaurierung des Hezilo-Leuchters abgeschlossen, rund 500.000 Euro hat die Klosterkammer dazu beigetragen.

Hans-Christian Biallas sagte: „Weil der Hildesheimer Dom und der Domschatz für die historische Identität unseres Landes eine große Bedeutung besitzen, haben wir diese in den vergangenen Jahren immer wieder gerne unterstützt – insgesamt belaufen sich unsere Förderungen seit 1997 auf rund eine Million Euro. Wir konnten dazu beigetragen, dass außergewöhnliche Kunstschätze erhalten und im Dom sowie in dem neuen Museum präsentiert werden.“ (lah)