05.07.2015
Äbtissinnen-Wechsel im Stift Fischbeck
Abschied von Uda von der Nahmer und Einführung von Katrin Woitack
Nach siebenjähriger Tätigkeit hat Uda von der Nahmer den Äbtissinnen-Krummstab weitergegeben. Am 5. Juli 2015 erfolgte die offizielle Übergabe im Beisein zahlreicher Äbtissinnen der im Verwaltungsbereich der Klosterkammer liegenden Klöster und Stifte an ihre Nachfolgerin innerhalb eines festlichen Gottesdienstes in der Fischbecker Stiftskirche.
In Fischbecker Stiftskirche waren die Reihen zur Einführung der neuen Äbtissin Katrin Woitack voll besetzt. Seit Gründung des Landes Niedersachsen steht das Stift unter dem Schutz und der Aufsicht des Landes, deren Ausübung seit 1946 dem Präsidenten der Klosterkammer anvertraut ist. Klosterkammer-Präsident Hans- Christian Biallas entließ die scheidende Äbtissin Uda von der Nahmer aus ihrer Pflicht mit den Worten: „Sie haben Ihre Aufgabe nicht nur als berufliche Herausforderung, sondern als wirkliche Berufung verstanden“. Weiterhin zählte er zahlreiche Verdienste der Altäbtissin in deren jahrelanger Tätigkeit für das Stift auf – und hob hierbei ihre erfolgreiche Begleitung der Sanierungsarbeiten des Westwerks der Stiftskirche sowie ihr Engagement bei der Neugewinnung von vier Kapitularinnen in diesem Jahr hervor. Anschließend setzte er Katrin Woitack, ehemalige Pastorin der hannoverschen Apostelkirchengemeinde, die dort im März 2015 verabschiedet wurde, in ihr Amt ein: „Ich bin froh, dass das Kapitel mit Ihnen eine Frau zur Äbtissin gewählt hat, die dank ihrer Ausbildung hervorragend geeignet und darauf vorbereitet ist, dieses Haus in derselben hohen Qualität weiter zu führen und dabei auch eigene Akzente zu setzen“, so der Klosterkammer-Präsident.
Die inhaltliche Begleitung der in den Klöstern geleisteten kirchlichen Arbeit liegt in den Händen der hannoverschen Landeskirche. Daher segnete Superintendent Dr. Neumann gemeinsam mit Pastorin Marion Römer, Geistliche Begleiterin der Klöster und Stifte, sowie Gemeindepastor Matthias Voigt die neue Äbtissin Katrin Woitack ein. Gewünscht hatte sie sich hierfür einen Vers aus dem zweiten Timotheusbrief: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“. Auch Uda von der Nahmer wurde von den Kirchenvertretern gebührend verabschiedet und gewürdigt.
Dabei spielte ein Auszug aus Psalm 139 eine tragende Rolle: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“ Uda von der Nahmer bedankte sich zum Abschied bei ihrem Kapitel, ihrer Familie sowie den kirchlichen und staatlichen Vertretern für deren Geduld, Nachsicht, Zuwendung und auch Kritik. „Acht Frauen zählt nun das Kapitel, um den richtigen Ton zu finden und in der Gemeinschaft erklingen zu lassen, brauchen wir einander – genau wie die acht Glocken der Stiftskirche“. Besonders wichtig sei ihr in ihrer Amtszeit das gemeinsame Beten gewesen: „So entspringt eine Kraft aus der Gemeinschaft, die durch den Tag trägt“, betonte sie. (ina)