17.02.2014

Harzer Grauhof Brunnen verkauft

Klosterkammer Hannover hilft Getränkehersteller

Drei Männer, darunter Andreas Hesse, Kammerdirektor der Klosterkammer Hannover, stehen in der Produktionshalle vom Harzer Grauhof Brunnen.

Die Produktion ist gesichert: (von links) Ruslan Husry, geschäftsführender Gesellschafter der HR Group, Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann und Andreas Hesse, Kammerdirektor der Klosterkammer Hannover, in der Produktionshalle des Traditionsunternehmens.

Der Kaufvertrag ist geschlossen: Zum 1. März 2014 übernimmt das Unternehmen HR Group mit Sitz in Berlin den in Goslar ansässigen Getränkehersteller Harzer Grauhof Brunnen. Grund und Boden sowie die Brunnen auf dem acht Hektar großen Areal gehören dem Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds, der größten Stiftung, die von der Klosterkammer Hannover verwaltet wird. Um den Betrieb zu erhalten, kam die Klosterkammer dem neuen Betreiber finanziell entgegen.

Die gute Nachricht für die Beschäftigten kam am 14. Februar 2014: Die HR Group übernimmt alle Mitarbeiter und sichert damit 49 Arbeitsplätze in der Harz-Region. Nach zwei Jahren und vier Monaten Betriebsführung in der Insolvenz zeigte sich Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann von der Hamburger Kanzlei Brinkmann & Partner mit dem Ergebnis zufrieden. „Die HR Group hat im Bieterwettbewerb das überzeugendste strategische Fortführungskonzept, das den Erhalt der größtmöglichen Anzahl von Arbeitsplätzen beinhaltet, vorgelegt“, so Berthold Brinkmann. „Wir freuen uns, dass damit der Traditionsbetrieb Harzer Grauhof Brunnen am Standort Goslar erhalten bleibt.“ Gelungen ist dies auch durch ein finanzielles Entgegenkommen der Klosterkammer. Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, sagte: „Wir sind sehr erfreut, dass es für die Traditionsmarke Harzer Grauhof Brunnen nun eine tragfähige Zukunft gibt. Insbesondere danken wir dem Oberbürgermeister der Stadt Goslar, Dr. Oliver Junk, dafür, dass er sich an unserer Seite für den Erhalt von fast 50 Arbeitsplätzen in der Harz-Region stark gemacht hat.“

„Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen ist es im Interesse der Klosterkammer, dass die von uns verwalteten Flächen werthaltig bleiben. Dies ist mit dem Fortbestehen der im Jahr 1875 gegründeten Traditionsmarke Harzer Grauhof Brunnen gewährleistet“, sagte Andreas Hesse, Kammerdirektor der Klosterkammer Hannover.

Die HR Group erwirbt die Produktions- und Verwaltungsgebäude, die technischen Anlagen sowie das Erbbaurecht für die zur Unternehmensführung notwendigen Grundstücke der Klosterkammer Hannover. Eine Tochterfirma der HR Group, die Vorlo GmbH, ist ein bundesweit tätiger Getränkeservice für Unternehmen, Gastronomie und Hotellerie, der neben der Lieferung von Marken-Getränken auch Brunnen betreibt. Das Unternehmen plant, die Marke Harzer Grauhof und das bestehende Sortiment zu erhalten, das Produktportfolio zu erweitern sowie neue Marken zu etablieren.

Die Harzer Grauhof Brunnen GmbH hatte am 26. Oktober 2011 Insolvenzantrag gestellt. Die hohen Verluste und die nicht finanzierbare erforderliche Wartung der Produktions- und Abfüllanlagen hatten die damalige Geschäftsführung zu diesem Schritt bewogen. Im Insolvenzverfahren wurde das Unternehmen dann restrukturiert und erstmalig seit Jahren profitabel gemacht. Insbesondere hat der Insolvenzverwalter in Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss im Frühjahr 2012 Investitionen in die technischen Anlagen vorgenommen. So konnte die Produktion wieder wirtschaftlich gestaltet und der Absatz gehalten werden.

Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann: „Wir sind überzeugt davon, dass wir für den Harzer Grauhof Brunnen die beste Lösung gefunden haben. Es ist uns gelungen, einen Käufer zu finden, der mit seinem Konzept auf ein langfristiges Investment setzt, das den Mitarbeitern eine Perspektive für die Zukunft bietet.“ (ina)