27.08.2014

Gemeinsame Spurensuche

Klosterkammer fördert internationales Sommerlager der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Eine Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen, darunter Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas, stehen auf einem Rasen.

Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas vor dem Mahnmal an die Opfer des Arbeitserziehungslagers Ohrbeck und zweier nahegelegener Zwangsarbeiterlager.
Foto: ASF-Archiv

Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern haben vom 3. bis zum 18. August 2014 zusammen an Ausgrabungen nahe der Gedenkstätte Augustaschacht bei Osnabrück gearbeitet. Sie ist in Gebäuden des früheren Arbeitserziehungslagers Ohrbeck, einem KZ der Gestapo, eingerichtet. Die Arbeiten dienen der Dokumentation von Häftlingsschicksalen. Seit vielen Jahren unterstützt die Klosterkammer Hannover Projekte der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Mehr als 2.000 Jugendliche und Männer aus 17 Ländern waren während des Zweiten Weltkrieges in dem Lager in Ohrbeck inhaftiert. Den Schicksalen der Häftlinge und der Geschichte des Ortes nähern sich die Jugendlichen gemeinsam. Die Ausgrabungen werden von Experten geleitet. Das Ziel ist es, Begegnungen und neue Perspektiven auf die Vergangenheit zu ermöglichen und das Leben im Lager zu dokumentieren. Das Sommerlager wird in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Augustaschacht und dem Haus Ohrbeck angeboten.

Seit mehr als zehn Jahren ist Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ein Förderpartner der Klosterkammer. Insgesamt sind mehr als 100.000 Euro an Unterstützung für Projekte mit Jugendlichen bewilligt worden. Zum einen geht es um die Entsendung von jungen Menschen aus Niedersachsen in andere Länder. Seit einigen Jahren werden auch Maßnahmen in Deutschland, die eine Auseinandersetzung mit unserer Geschichte – speziell den Jahren von 1933 bis 1945 – für junge Menschen auch aus anderen Ländern ermöglicht. „Ich freue mich, dass wir gemeinsam in solch einer Kontinuität und Qualität über die Jahre hinweg Jugendlichen die Möglichkeit geben konnten, zu helfen und zu lernen“, sagt Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas. Auch für das kommende Jahr sei die Förderung der Klosterkammer bereits beschlossen. (lah)