Restaurierung & Kunstgeschichte
Konzeption von Abschrankungen in der Basilika St. Godehard in Hildesheim
Zeitraum: 2022
Umfang: Beratung zur Konzeption der Abschrankungen im Innenraum der Basilika
Zuständige der Klosterkammer: Kunsthistoriker Jörg Richter und Planerin Katja Hennig, Abteilung Bau- und Kunstpflege
Die ab 1133 für Benediktiner errichtete Basilika St. Godehard gehört zu den bedeutendsten Bauten der Romanik in Deutschland. Neben den Gottesdiensten wird der Innenraum der katholischen Pfarrkirche für Konzerte genutzt und von Touristen besichtigt.
Im Jahr 2022 konnte das 850-jährige Weihejubiläum der Basilika begangen werden. Im Vorfeld verständigten sich Vertreter der Klosterkammer Hannover und der Pfarrei St. Godehard auf ordnende Maßnahmen im Innenraum, um für ein würdiges Erscheinungsbild der Kirche zu sorgen.
Zu den Maßnahmen gehörte die Entfernung alter, stark verschmutzter Absperrkordeln. Diese wurden im Chorbereich durch das System „Leander“ der Firma Molitor ersetzt. Die Abschrankungen wirken nun wesentlich eleganter. Die Ständer des Systems können zugleich als Halter für Schilder genutzt werden.
Überarbeitung des Klostermuseums im Kloster Wienhausen
Zeitraum: 2014-2018
Kosten: rund 158.500 Euro
Umfang: Neukonzeption der Ausstellung, Einbau moderner Vitrinen samt Beleuchtung und Medientechnik Zuständige der Klosterkammer: Projektleitung und Planung Katja Hennig, Kunsthistoriker Dr. des. Jörg Richter gemeinsam mit der Restaurierungswerkstatt, Abteilung Bau- und Kunstpflege
Die ereignisreiche Geschichte des Klosters Wienhausen lässt sich am besten anhand der zahlreichen noch erhaltenen Kunstwerke und Gebrauchsgüter erlebbar machen. Mit der Neuordnung des Klostermuseums werden die wertvollen Exponate nun in einem klaren, aufgeräumten Kontext der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Auf Grundlage des entwickelten didaktischen Konzeptes wurden die Exponate neu geordnet und unter Einsatz moderner Beleuchtungs- und Medientechnik zeitgemäß präsentiert. Durch die passive Klimatisierung der Vitrinen können Schäden an den Kunstgegenständen aufgrund von Klimaschwankungen im Raum vermieden werden. Die Ausstellungsarchitektur stammt von dem Büro Sypereck in Berlin.
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Nach der Restaurierung: Ein Teil der Mauritiusfahne. Foto: Klosterkammer/Textilrestaurierung
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Vor der Restaurierung: Ein Teil der Mauritiusfahne mit vielen Fehlstellen. Foto: Klosterkammer/Textilrestaurierung
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Fragment eines Astkreuzes: Der lose Kopf der Jesusdarstellung auf dem ersten Foto wurde während der Bauarbeiten in der Klosterkirche Ebstorf gefunden. Foto: Klosterkammer/Textilrestaurierung
Restaurierung wertvoller Textilien aus dem Kloster Ebstorf
Zeitraum: 2015
Kosten: Eigenleistung Textilrestauratorinnen
Umfang: Restaurierung der Mauritiusfahne und eines Fragments eines Astkreuzes
Zuständige der Klosterkammer: Textilrestauratorinnen Wiebke Haase und Tanja Weißgraf, Textilrestaurierungswerkstatt im Kloster Lüne
Mauritiusfahne: Die Fahne kam in einem völlig fragmentierten und durch verschiedene Restaurierungen geschädigten Zustand in die Textilwerkstatt. Da herkömmliche Sicherungsmethoden hier nicht mehr angewendet werden konnten, setzten die beiden Textilrestauratorinnen der Klosterkammer experimentell die Methode des partiellen Färbens unter Einsatz von Seidentüll und synthetischen Farbpasten ein. Im Vorfeld mussten zahllose Fragmente sortiert, ausgerichtet und die Malschicht geglättet werden.
Fragment eines Astkreuzes: Im Rahmen der großen Bauarbeiten in der Ebstorfer Klosterkirche wurden viele Säcke Schutt aus den Hohlräumen des Chorgestühls geborgen. Diese wurde gesiebt und enthielten eine Vielzahl von Fundstücken. Dazu gehören Textilfunde, die vorwiegend mittelalterlich sind, etwa wertvolle Stickereien und textiles Zubehör. Ein Beispiel ist das Fragment eines Astkreuzes und der dazugehörige Kopf, die beide aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen. Das Fragment gehörte zum bereits inventarisierten Bestand des Klosters, der Kopf fand sich im Schutt und konnte nun zugeordnet werden.
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Der Blick in die Klosterkirche Ebstorf kurz vor Fertigstellung der Restaurierungsarbeiten. Foto: Klosterkammer/Corinna Lohse
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Hans-Joachim Frey, Leiter der Restaurierungswerkstätten der Klosterkammer, siebt Material, welches bei Umbauarbeiten in der Klosterkirche Ebstorf gefunden wurde. Foto: Klosterkammer/Corinna Lohse
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Ein weiteres Fundstück: Die Holzfigur der Heiligen Katharina aus dem 16. Jahrhundert in Eichenholz mit originaler Farbfassung. Foto: Klosterkammer/Corinna Lohse
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Ebenfalls während der Bauarbeiten gefunden: eine steinerne Grabplatte aus dem 16. Jahrhundert. Foto: Klosterkammer/Corinna Lohse
Restaurierung von Kunstgegenständen aus der Klosterkirche Ebstorf
Zeitraum: 2014/2015
Kosten: rund 120.000 Euro
Umfang: Sicherung von Fundstücken, Konservierung der Bleiverglasung, Restaurierung einzelner Kunstwerke
Zuständige der Klosterkammer: Leiter Hans-Joachim Frey, Restauratorin Corinna Lohse, Restaurierungswerkstatt
Während der Sanierung der Klosterkirche Ebstorf traten einige Kunstwerke unerwartet zutage: Ein Andachtsbild auf Pergament, eine Holzfigur und eine steinerne Grabplatte. Diese und weitere Werke sind von Schmutz befreit, untersucht und eingelagert worden. Wegen des umfangreichen Gerüstes im Innenraum konnte die Bleiverglasung der Fenster konserviert werden. Restauriert wurden insbesondere die Kanzel, das Taufbecken, ein Kronleuchter sowie der Altar.
Fertigstellung der Ausstattung in der Klosterkirche Wöltingerode
Zeitraum: 2015
Kosten: rund 84.000 Euro
Umfang: Restaurierung des Altars
Zuständige der Klosterkammer: Leiter Hans-Joachim Frey, Restaurator Max von Boeselager, Restaurierungswerkstatt
Nachdem bereits eine neue Beleuchtung nach modernen Gesichtspunkten installiert, Teile der Wandflächen und die Kanzel gereinigt, sowie die Holztrennwand zum Nonnenchor farblich angepasst worden sind, fanden 2015 die Arbeiten in der Kirche mit der Restaurierung des Altars ihren Abschluss. Für jedes einzelne Teil des Altars wurde nach konservatorischen Gesichtspunkten zwischen Reinigung und Freilegung entschieden. Abschließend wurde das Holzpaneel an der Nord- und Südwand des Chors an die anderen Holzteile der Kirche farblich angepasst. Der einheitliche Gesamteindruck des Raumes ist dadurch wiederhergestellt.
Abschluss der Restaurierung des Nonnenchors im Kloster Wienhausen
Zeitraum: 2015
Kosten: rund 22.000 Euro
Umfang: Restaurierung des Chorgestühls
Zuständige der Klosterkammer: Leiter Hans-Joachim Frey, Restaurator Max von Boeselager, Restaurierungswerkstatt
Umfangreiche Arbeiten sind hier in den vergangenen Jahren bereits durchgeführt worden. Als Abschluss wurde nun in drei Arbeitsschritten das 89 Sitze umfassende Chorgestühl, das aus Eichenholz gefertigt ist und zu den ältesten Ausstattungsstücken des Klosters zählt, restauriert. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass einige der Bauteile in die Zeit vor der Klostergründung im 14. Jahrhundert zurückreichen. Das Restaurierungsziel war die Wiederherstellung der Benutzbarkeit unten konservatorischen Kriterien. Vorwiegend galt es, statische Mängel zu beheben. Die Schlussphase der Restaurierung war gleichzeitig auch deren Höhepunkt. Der Äbtissinnenstuhl konnte nach einer nahezu 90-jährigen Odyssee am originalen Platz an der Westwand wieder aufgestellt werden.
Restaurierung des Hochaltars im Verdener Dom
Zeitraum: 2014
Kosten: rund 20.000 Euro
Umfang: Reinigung und Konservierung des hölzernen Aufbaus
Verantwortlicher der Klosterkammer: Restaurator Max von Boeselager, Restaurierungswerkstatt
Der Hochaltar des Verdener Doms erstrahlt nach seiner Restaurierung wieder in neuem Glanz. Sechs Wochen dauerten die Reinigungs- und Konservierungsarbeiten des vergoldeten hölzernen Aufbaus. Das reich verzierte Kunstwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der Baumeister Leo Bergmann schuf den neugotischen Hochaltar für den Chor im Zuge einer Neugestaltung des Domes. Der untere Teil des Altaraufsatzes erinnert an einen Sarg, darüber befindet sich das in fünf Nischen gegliederte Hauptgeschoss, in dem Christus flankiert von den Evangelisten dargestellt ist.
Restaurierung des Tores zum Kloster Wöltingerode nahe Goslar
Bauzeitraum: 2014
Kosten: rund 70.000 Euro
Umfang: Festigen der Steine, Nachfugen und Schließen von Fehlstellen
Zuständige der Klosterkammer: Hans-Joachim Frey, Leiter der Restaurierungswerkstatt
Das Haupttor ist nach seiner Instandsetzung wieder ein repräsentativer Eingang zum Klosterhof in Wöltingerode. Das dreibogige, mit einem Schieferdach bekrönte Tor war 1728 aus Bruchsteinen und Sandsteinquadern errichtet worden. Witterungseinflüsse hatten die Steine teilweise stark angegriffen und Fugen ausgewaschen. Zu den wesentlichen Arbeiten der Restaurierung zählten daher das Festigen stark sandender Partien, das Nachfugen sowie das Schließen von Fehl- und Ausbruchstellen.
Restaurierung des Chorgestühls im Kloster Wienhausen bei Celle
Zeitraum: 2010 - 2013
Kosten: insgesamt rund 74.000 Euro (drei Bauabschnitte)
Umfang: Ein Abschnitt des Chorgestühls auf der Nonnenempore
Verantwortliche der Klosterkammer: Restaurator Max von Boeselager, Restauratorin Corinna Lohse, Restaurierungswerkstatt
Mitarbeiter der Restaurierungswerkstatt der Klosterkammer haben 2013 einen Abschnitt der aufwändigen Restaurierung des mittelalterlichen Chorgestühls auf der Nonnenempore im Kloster Wienhausen abgeschlossen. Begonnen hatten die Arbeiten bereits im Jahr 2010. Interessante Einblicke in die Klostergeschichte boten die zwischen den Holzteilen zu Tage getretenen Fundgegenstände, die Rückschlüsse auf das frühere Klosterleben zulassen. Im Jahr 1233 bestätigte der Hildesheimer Bischof Konrad II. die Gründung des Klosters Wienhausen und stattete es mit zahlreichen Gütern aus. Die wirtschaftliche Lage erlaubte es, zu Beginn des 14. Jahrhunderts prachtvolle Gebäude zu errichten. Der Nonnenchor wurde entgegen den Regeln des Zisterzienserordens mit prächtigen Malereien ausgeschmückt.
Restaurierung der Kanzel in der Klosterkirche Grauhof bei Goslar
Zeitraum: 2012
Kosten: rund 43.000 Euro
Umfang: Festigung des Holzes und der Malschicht
Verantwortliche der Klosterkammer: Restaurator Max von Boeselager, Restaurierungswerkstatt
Als eines der bedeutenden Ausstattungsstücke ist die prunkvolle Kanzel der ehemaligen Klosterkirche Grauhof restauriert worden. Gestaltet hat sie Franz Lorenz Biggen im Jahr 1721. Dargestellt sind auf mehreren Ebenen der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, sechs Kirchenväter sowie Engel, die verschiedene Attribute halten. An oberster Stelle ist die Gottesmutter auf einer Erdkugel dargestellt, sie hält die Lilie der Reinheit. Die Erhaltung der Substanz der künstlerischen Arbeit stand im Mittelpunkt der Restaurierung. Zunächst galt es, das von Schädlingen befallene Holz zu festigen sowie die blätternde Malschicht zu erhalten. An vielen Partien musste die beschädigte Farbfassung ergänzt werden.
Erneuerung eines Maßwerkfensters des Verdener Domes
Zeitraum: 2011
Kosten: insgesamt rund 300.000 Euro, davon 90.000 Euro für das Maßwerkfenster
Umfang: Neugestaltung und -verglasung
Verantwortliche der Klosterkammer: Baudezernentin Rita Hoheisel, Bauleiter Henrik Boldt, Abteilung für Bau- und Kunstpflege
Der Glasmaler Günter Grohs aus Wernigerode lieferte verschiedene Entwürfe für die Erneuerung eines Maßwerkfensters am Südquerhaus des Verdener Domes. Eine Experten-Kommission hat einen Gestaltungsvorschlag zur Neugestaltung des Fensters von fast zwölf Metern Höhe und vier Metern Breite ausgewählt. Die Verglasung musste gänzlich ausgetauscht werden, da die Konstruktion aus der Nachkriegszeit ihre Stabilität verloren hatte. Vorwiegend helle Gelbtöne dämpfen das einfallende Sonnenlicht, so dass es nicht blendet und das Dominnere besser als zuvor zur Geltung kommt. Wenn weitere Fenster restauriert werden, sollen sie passend zu dem neuen Entwurf gestaltet werden.
Innenrestaurierung der Klosterkirche Lüne in Lüneburg
Zeitraum: 2010 - 2011
Kosten: rund 200.000 Euro
Umfang: Neue Farbfassung für den Innenanstrich, Restaurierung der Ausstattung
Verantwortliche der Klosterkammer: Baudezernentin Rita Hoheisel, Bauleiter Reinhard Benhöfer, Abteilung für Bau- und Kunstpflege
Nachdem über 50 Jahre seit der vorherigen Renovierung in der Klosterkirche Lüne verstrichen waren, wurde der Innenanstrich der Kirche im Jahr 2010 erneuert. Die Farbfassung aus dem 17. Jahrhundert diente dabei als Grundlage der Arbeiten. Außerdem sind die Ausstattung der Kirche sowie die Orgel restauriert worden. Eine neue Beleuchtung verleiht dem Raum seitdem zusätzlichen Glanz. Die Wiedereinweihung der renovierten Kirche wurde am 2. und 3. April zur Eröffnung der Frühlingssaison 2011 gefeiert.