03.07.2018

Wie kommt die Kartoffel auf den Teller?

Ackern schafft Wissen: Bildungsprogramm der GemüseAckerdemie zur Bewirtschaftung von Schulgärten

Bei der Gartenarbeit: Schülerinnen und Schüler der Astrid-Lindgren-Schule in Northeim in ihrem Schulgarten. Foto: Maike Siedentopf

Gefördert von der Klosterkammer: Kinder der Astrid-Lindgren-Schule Northeim hacken, pflanzen, zupfen und ernten. Als eine von acht Schulen in den Landkreisen Northeim und Göttingen nimmt die Grundschule an dem Programm teil. Vermittelt wird praktisches und theoretisches Wissen zur Gartenarbeit.

Neben einem mit Steinen umrandeten Beet für Kräuter blühen die Kartoffelpflanzen. Tomatenpflanzen ranken an einem gewundenen Stab empor und eine Reihe weiter wachsen Maisstauden. Der Schulgarten der Astrid-Lindgren-Schule in Northeim ist von einem bunt angemalten Zaun umgeben und wird von vielen Händen emsig gepflegt. Die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen haben seit 2017 Unterstützung von dem Team der GemüseAckerdemie erhalten. Das schulbegleitende Bildungsprogramm des Vereins Ackerdemia aus Potsdam ist bereits deutschlandweit an 60 Schulen etabliert – nun kommen bis Ende des Jahres acht weitere in Südniedersachsen hinzu.

Neben zwei Stunden, die die Kinder mit ehrenamtlichen Mentoren und Mentorinnen im Schulgarten verbringen, steht auch Theorie auf dem Stundenplan. In 20 Modulen werden zum Beispiel Fragen geklärt wie: Was braucht Gemüse zum Wachsen? Woraus besteht der Boden? Und wozu ist eigentlich ein Kompost gut? Mehr als 25 Gemüsesorten bauen die Kinder nach ökologischen Kriterien gemeinsam an. Ehrenamtlich beteiligen sich viele ältere Menschen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne an die übernächste Generation weitergeben.

Wie engagiert die Nachwuchs-Gärtnerinnen und Gärtner der Kinder der Astrid-Lindgren-Schule Northeim ihren Schulgarten pflegen, konnte Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas am 21. Juni 2018 erleben, als er eine Schulstunde besuchte. „Früher hatte jeder seinen eigenen Garten, heute ist das nicht mehr so. Deshalb sind solche Projekte wichtig, damit Wissen zum Gemüseanbau nicht verloren geht“, sagte Hans-Christian Biallas. Die Klosterkammer fördert „Ackern schafft Wissen in Südniedersachsen“ mit insgesamt 75.000 Euro in zwei Jahren. Ein weiterer Unterstützer ist die AKB-Stiftung. (lah)