25.03.2014

Ausstellungsfestival im Landtag eröffnet

Hochschule Hannover zeigt Schau über das Leben im Kloster

Klischee?: Susanne Wöbbeking, Äbtissin im Stift Obernkirchen, Barbara Silbe, Äbtissin im Kloster Barsinghausen, Susanne Jäger, Äbtissin im Kloster Isenhagen, und Manuela Köhler, Konventualin im Kloster Barsinghausen, betrachten das Schwarz-Weiß-Porträt von Susanne Jäger, das die Äbtissin im großen Ornat zeigt, und amüsieren sich (von links).
Foto: Klosterkammer/Kristina Weidelhofer

„Weniger ist Herrlichkeit“ – so heißt die Schau unter der Federführung von Alexandra Weber, Modedesign-Absolventin der Hochschule Hannover. Sie hat in Kooperation mit der Klosterkammer Hannover ihre Master-Arbeit über evangelische Frauenklöster geschrieben und anschließend ein interdisziplinäres Projekt mit 25 Studierenden geleitet. Dabei herausgekommen ist ein Ausstellungsfestival, das bis zum 21. April 2014 im Niedersächsischen Landtag zu erleben ist.

„Dieses Projekt changiert in der Bewertung zwischen unmöglich und unverschämt“, sagte Professor Wilfried Köpke, Dekan der Fakultät Medien, Information und Design der Hochschule Hannover, anlässlich der Eröffnung im Niedersächsischen Landtag. Klosterhabit und Mode passten nicht zusammen, das eine sei die Negation des anderen. Dass sich dieses „Mögliche“ sehen lassen kann, davon konnten sich die zahlreich erschienenen Vernissage-Besucher überzeugen: Die interdisziplinäre Ausstellung zeigt Facetten aus dem Leben im Kloster und kreative Weiterentwicklungen – von Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Äbtissinnen im so genannten großen Ornat bis zu Kleider-Kreationen, die in Anlehnung an alte Traditionen entstanden sind aber durchaus heutigen Laufsteg-Ansprüchen gerecht werden. Beteiligt sind Studierende der Hochschule Hannover aus den Studiengängen Modedesign, Innenarchitektur, Szenografie-Kostüm, Visuelle Kommunikation, Fotojournalismus und Dokumentarfotografie.

Zwölf Äbtissinnen und Konventualinnen der Calenberger und Lüneburger Klöster und Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas bei einer Ausstellungseröffnung im Landtag.

Bei der Ausstellungseröffnung: Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas (5. von links) mit Äbtissinnen und Konventualinnen der Calenberger und Lüneburger Klöster und Stifte, die von der Klosterkammer Hannover verwaltet oder unterstützt werden.
Foto: Klosterkammer/Kristina Weidelhofer

Die Klosterkammer Hannover hat dieses Projekt mit knapp 35.000 Euro gefördert. „Für uns ist es wertvoll, dass die uns anvertrauten Klöster und Stifte mit diesem Ausstellungsfestival in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken – von der sie nach wie vor zu wenig wahrgenommen werden“, sagte Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas. „Der Niedersächsische Landtag, der seit 1962 im Leineschloss tagt, eignet sich als Ausstellungsort schon deshalb, weil dort vor rund 700 Jahren ein Minoritenkloster stand“, berichtete Landtagspräsident Bernd Busemann anlässlich der Ausstellungseröffnung.

Die Schau ist Teil eines Festivals, die weitere Veranstaltungen umfasst, die alle im Großen Saal des Restaurants Leineschloss, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1, 30159 Hannover, stattfinden. Drei der zur Klosterkammer gehörenden Klöster wirken an diesem Programm im Landtag mit: Dazu gehört eine Taizé-Andacht am Mittwoch, 2. April 2014 ab 17 Uhr, ausgerichtet vom Kloster Isenhagen in Zusammenarbeit mit Pastorin Marion Römer. Sie begleitet im Auftrag der Landeskirche Hannover die Klöster und Stifte der Klosterkammer. Das Kloster Wennigsen lädt für Mittwoch, 9. April 2014, ab 17 Uhr zu einer Meditation ein. Das Kloster Barsinghausen leitet am Mittwoch, 16. April 2014, zum Stundengebet „Vesper“ an.

Weitere Informationen zum Programm unter: www.weniger-ist-herrlichkeit.de (ina)