28.10.2013

NDR zu Besuch in der Klosterkammer

Restaurierungswerkstatt schafft "Platz in der Herberge" für die Tintenfassmadonna aus dem Hildesheimer Mariendom

Eine Redakteurin, ein Kameramann und eine Tonfrau stehen um eine Restauratorin herum, die eine liegende Holzskulptur vor sich hat.

Angela Sonntag, Kulturredakteurin Fernsehen beim NDR (links) , und ihr Kamerateam besuchte Roksana Jachim (rechts) in der Restaurierungswerkstatt der Klosterkammer.
Foto: Klosterkammer/Kristina Weidelhofer

Die Tintenfassmadonna stand im Mittelpunkt des NDR-Drehs. Am 28.10.2013 besuchte Angela Sonntag, Kulturredakteurin Fernsehen beim NDR, gemeinsam mit ihrem Filmteam die Restaurierungswerkstatt der Klosterkammer: Die traditionsreiche Landesbehörde beherbergt seit Juni 2012 die Holzskulptur aus dem 15. Jahrhundert aus dem Hildesheimer Mariendom. Im Auftrag des Bistums Hildesheim legt die freiberuflich tätige und studierte Restauratorin Roksana Jachim die Statue frei, damit diese pünktlich zum Bistumsjubiläum im Jahr 2015 in neuem Glanz erstrahlt.

Die restaurierungsbedürftige Tintenfassmadonna wurde anlässlich der Umbauten des Hildesheimer Doms im November 2010 zunächst in das Niedersächsische Landesmuseum Hannover und im Juni 2012 in die Klosterkammer Hannover ausgelagert. Ein Anruf von Michael Brandt, Direktor des Dom-Museums Hildesheim, machte den Anfang: "Er fragte, ob unsere Restaurierungswerkstatt der Tintenfassmadonna Asyl gewährt - und dies haben wir unbürokratisch möglich gemacht", so Hans-Joachim Frey, Leiter der Restaurierungswerkstatt der Klosterkammer Hannover. Dort wird die Madonna seit Oktober 2012 auf Grundlage des von Roksana Jachim erstellten Behandlungskonzeptes freigelegt. "Diese in der Restaurierung selten angewandte Maßnahme ist notwendig, da die oberste, in der Nachkriegszeit aufgebrachte Fassung eine solche Oberflächenspannung erzeugt, dass diese nur durch Freilegung minimiert werden kann", erläutert Roksana Jachim. Die 31-Jährige beschäftigt sich bereits seit zweieinhalb Jahren mit der Tintenfassmadonna und vollendete ihre Masterarbeit im Jahr 2011 zu diesem Thema.