25.09.2013

In sieben Kapiteln die Welt erschaffen

Neu erschienenes Buch erklärt die größte aus dem Mittelalter überlieferte Radkarte aus dem Kloster Ebstorf

Zwei Frauen stehen vor einer altertümlichen Kartendarstellung.

Vor der Ebstorfer Weltkarte: Autorin Anja Preiß (links) und Erika Krüger, Äbtissin des Klosters Ebstorf.

Sie ist fast 13 Quadratmeter groß, wurde vermutlich um das Jahr 1300 angefertigt, und ist als originalgetreue Kopie im Kloster Ebstorf zu sehen: Die Ebstorfer Weltkarte. Als größte überlieferte Radkarte aus dem Mittelalter bietet sie eine außergewöhnliche Fülle an Themen und Darstellungen. Bei Führungen durch das Kloster steht sie im Mittelpunkt. Soeben ist ein Buch mit dem Titel "Die Ebstorfer Weltkarte - Reise in eine mittelalterliche Welt" erschienen. Ideen und Texte hierfür stammen von Anja Preiß. Seit vier Jahren bietet die 37-jährige Kunsthistorikerin Führungen durch das Kloster an. Am 25. September 2013 stellten sie und Erika Krüger, Äbtissin im Kloster Ebstorf, das 76-seitige Werk für Jugendliche ab 14 Jahren offiziell vor.

"Damit bietet das Kloster nun eine Publikation an, die als leicht verständliche Einführung zur Weltkarte verstanden werden kann", unterstreicht Äbtissin Erika Krüger. "Dieses Buch schließt eine Lücke zwischen einem kurzen einführenden Faltblatt und den wissenschaftlichen Abhandlungen zur Ebstorfer Weltkarte", ergänzt Kunsthistorikern Anja Preiß.

Dieses Buch greift einige der Hauptthemen der Ebstorfer Weltkarte auf und spricht mit seinen ausführlichen Erklärungen und eindrucksvollen Abbildungen Intellekt und Auge gleichermaßen an. Es begleitet den Leser auf dem Weg, die Ideen und Phantasien der unbekannten Autorinnen der Weltkarte kennenzulernen. Das Buch besteht aus sieben Kapiteln und knüpft an die Idee der siebentägigen Schöpfungsgeschichte an. So möchte auch das Buch in sieben Kapiteln eine Welt entstehen lassen - die Welt der Ebstorfer Karte. Die ausgewählten Bilder führen ihre Betrachter in die Welt des Alten und Neuen Testaments, Alexanders des Großen, der antiken Mythologie, und in die der Tiere und in die Regionen Norddeutschlands. Gedacht ist das Buch für interessierte Menschen, die sich erstmalig mit der Weltkarte vertraut machen möchten.

Die Detailaufnahmen von Szenen aus der Weltkarte stammen vom Fotografen Joachim Blobel, die liebevolle Gestaltung erfolgte durch die Grafikerin Ulrike Meyer, die auch an der Entwicklung der Idee beteiligt war.

Förderer wie die Klosterkammer Hannover, die VGH-Stiftung, die Sparkassenstiftung Uelzen, die Volksbank Uelzen-Salzwedel eG und viele weitere Spenderinnen und Spender machten die Herausgabe des Buches möglich.