31.10.2014

Klosterkammertag im Verdener Dom

Einige Hundert Gäste informierten sich über die Klosterkammer

Sprachen beim Klosterkammertag (v. l.): Gastgeber Hans-Christian Biallas, Prof. Dr. Hans Fleisch, Dr. Karl-Hinrich Manzke, Minister Stefan Wenzel, der Verdener Landrat Peter Bohlmann und Prälat Prof. Dr. Felix Bernard.
Foto: Klosterkammer Hannover

Zum ersten Mal waren neben geladenen Gästen auch interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Klosterkammertag am 31. Oktober 2014 in den Dom zu Verden eingeladen. Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas wollte eine möglichst breite Öffentlichkeit erreichen, um transparent über die Arbeit der Klosterkammer zu informieren.

Der Themenschwerpunkt in diesem Jahr – passend zum Veranstaltungsdatum, dem Gedenktag an die Reformation – war die Orientierung am Gemeinwohl. In diesem Sinne war der Festvortrag von dem Bückeburger Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke mit folgendem Titel überschrieben: „Gemeinwohl vor Eigennutz – öffentliche Stiftungsverwaltung im Geiste der Reformation“.

Auf dem Programm standen außerdem Grußworte von Stefan Wenzel, Niedersächsischer Umweltminister und stellvertretender Niedersächsischer Ministerpräsident, Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Prof. Dr. Felix Bernard, Leiter des Katholischen Büros in Niedersachsen sowie vom Verdener Landrat Peter Bohlmann.

Unterschiedliche Informationsangebote starteten ab 14.30 Uhr. Dr. Matthias Nagel, Leiter der Abteilung Liegenschafen der Klosterkammer, hielt im Saal des DomGemeindeZentrums einen Vortrag unter dem Titel: „Ohne Erbbaurecht kein Verdener Dom“. Die Entstehung des historischen Dachwerks wurde in der Turmhalle an dem Modell des Dachstuhles erläutert. Mehr zu erfahren war auch über den von der Klosterkammer verwalteten Domstrukturfonds Verden sowie zum Baugeschehen am Verdener Dom und an benachbarten Gebäuden. Bei Führungen konnten die Besucher sich über den Dom informieren. Die Klosterkornbrennerei Wöltingerode stellte ihr Sortiment im Innenhof vor.

Wie einzelnen Bereiche der Klosterkammer miteinander verbunden sind, wurde am Beispiel des Verdener Doms deutlich: Er ist eines der größten und ältesten der von Klosterkammer unterhaltenen Baudenkmäler. „Rund 170.000 Euro kostet allein der reguläre Unterhalt pro Jahr“, erläuterte Rita Hoheisel, Leiterin der Abteilung für Bau und Kunstpflege. Geplant werden die Arbeiten von Bauchfachleuten und Restauratoren der Klosterkammer. Dies wird aus dem Domstrukturfonds Verden, der kleinsten der vier öffentlich-rechtlichen Stiftungen, die die Klosterkammer verwaltet, finanziert. Dieser werde zum Großteil gespeist aus den Einnahmen von Erbbaurechten in und um Verden sowie aus der Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen, sagte Dr. Matthias Nagel.

Zuletzt hatte der Klosterkammertag am 15. April 2010 im Niedersächsischen Landtag in Hannover stattgefunden. Die Veranstaltung gibt es seit 1980 in der Regel alle zwei Jahre in einer denkmalpflegerisch und kulturell herausragenden Liegenschaft des Verwaltungsbereiches der Klosterkammer und sie dient der Darstellung der vielfältigen Tätigkeiten. Dazu eingeladen werden Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Stiftungen, Verbänden und Vereinen. Im Jahr 2012 hatte die Veranstaltung wegen der Ausrichtung des „Tag der Niedersachsen“ in Vienenburg und Goslar nicht stattgefunden. (lah)